Von der Vision zum wettbewerbsfähigen Unternehmen
Wer in das Inkubatoren-Programm aufgenommen wird, arbeitet in einer Gruppe gemeinsam mit Expert*innen und Coaches. Die Gründer*innen werden gezielt dabei unterstützt, ihre Lösungen durch innovative Geschäftsmodelle unternehmerisch nachhaltig zu gestalten und auf die Anforderungen möglicher Investoren hin zu optimieren. Die Innovation Factory hilft ihnen darüber hinaus, weitere Kompetenzen für die erfolgreiche sozial-ökologische als auch wirtschaftliche Umsetzung ihrer Ideen aufzubauen. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Peer-Learning zwischen den Teams, denn direkte Erfahrungsberichte sind praxisnäher und einprägsamer als trockener Unterrichtsstoff und helfen so Fehler zu vermeiden. Durch den zugrundeliegenden Human-Centered-Design-Ansatz (HCD) wird sichergestellt, dass die entwickelten Lösungen sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der späteren Nutzer, sowie den jeweiligen lokalen Kontexten und Gegebenheiten orientieren.
Für die Inkubatoren-Programme bewerben können sich Start-ups und Non-Profits mit innovativen digitalen Lösungen, die großes Potential besitzen, zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) der Vereinten Nationen beizutragen (zum Beispiel Geschlechtergleichberechtigung, Bildung oder Klima). Die Start-ups müssen zudem einige Kriterien hinsichtlich ökonomischer Nachhaltigkeit erfüllen.
Die SDGs geraten dabei nicht aus dem Blick und die Teilnehmer*innen lernen, ihre Wirkung in den jeweiligen Problemfeldern zu maximieren. Nach Abschluss der Inkubatoren-Phase wählt eine Jury die Teams aus, die zur Skalierung eine weitere Förderung erhalten.
„Wir alle hatten bereits Vorarbeit an unseren innovativen Konzepten geleistet, aber die genaue Überprüfung durch die Gruppe und die professionellen Coaches hat uns dabei geholfen, Schwachpunkte zu finden“, berichtet Koen von seinen Erfahrungen beim Innovation Factory Bootcamp in Addis Abeba 2019. Sein Social Startup Addis Air betreibt ein Netzwerk von Sensoren zur Messung der Luftqualität in der äthiopischen Hauptstadt. „Der Workshop hat dazu geführt, dass mein Team und ich uns mehr auf unternehmerische Aspekte konzentrierten: Was ist das Geschäftsmodell? Wer sind die Kunden? Wie können wir unsere Kunden erreichen? Wer sind potentielle Partner und Zulieferer? Welcher Zeitplan ist realistisch? Was wäre für uns in rechtlicher Hinsicht die beste Geschäftsform? […] Ich denke, dass viele großartige Ideen scheitern, weil es an der unternehmerischen Umsetzung hapert. Das Bootcamp hat uns dabei geholfen, uns auf diesen Schritt vorzubereiten!“