IoTrees – Guadalajaras Internet der Bäume
Mexikos Großstädte sehen sich durch den Klimawandel einer Reihe schwieriger Herausforderungen gegenüber. In der fast 5 Millionen Einwohner zählenden Stadt Guadalajara im Westen des zentralmexikanischen Hochlands sind die Auswirkungen der Wetterveränderungen deutlich spürbar. Die zweitgrößte Stadt Mexikos kämpft mit steigenden Temperaturen und drastischen Niederschlägen. Die Stadtverwaltung und die Bürger*innen haben unlängst erkannt, dass die Bäume im Stadtgebiet geschützt, gepflegt und aufgeforstet werden müssen. Mit nur 9m2 Grünfläche pro Einwohner erfüllt Guadalajara nicht die von der WHO festgelegten Mindestanforderungen.
Eine Stadt vermisst sich selbst
Guadalajara führte deshalb mit IoTrees (auf Spanisch „Árbol IoT“) eine Plattform ein, die Bürger*innen an der Kartierung von städtischen Bäumen beteiligt und das Umweltbewusstsein stärken soll. Das „Internet der Bäume“ fördert Bürgerbeteiligung (unter anderem durch sogenannte „Gamification“, also spielerische Elemente in der Benutzung der App, die Nutzer*innen zur Beteiligung motivieren sollen) und unterstützt die städtische Verwaltung bei dem Erhalt des Baumbestands. Bestehend aus einer mobilen und einer Web-App, einem Netzwerk von kostengünstigen Sensoren und einem interaktiven Visualisierungstisch, ermöglicht die digitale Plattform es, ein städtisches Bauminventar aufzubauen und zu ergänzen. Der ökologische Nutzen der Bäume wird nicht nur quantifizierbar, sondern auch für die Bürger*innen sichtbar gemacht. Die zuständigen Behörden haben durch die generierten Daten eine bessere Grundlage Entscheidungen zu treffen: Waren zuvor acht Mitarbeiter damit beschäftigt, den etwa 500.000 Bäume zählenden Bestand der Stadt zu erfassen, kann nun das Potential der gesamten Bevölkerung genutzt werden.