Agrarbasierte Wirtschaftsentwicklung
Nur eine resiliente Agrar- und Ernährungswirtschaft kann die wachsende Weltbevölkerung im Rahmen planetarer Grenzen versorgen und gerechte Beschäftigung und Einkommen schaffen.
Die Agrar- und Ernährungswirtschaft ist ein wichtiger Motor für die Entwicklung ländlicher Räume. Die Nachfrage nach Grundnahrungsmitteln, Agrarrohstoffen und verarbeiteten Lebensmitteln steigt in vielen Partnerländern stetig an. Gleichzeitig sieht sich die Agrar- und Ernährungswirtschaft mit vielen Herausforderungen konfrontiert: eine wachsende, ländliche Bevölkerung, Armut und ungleicher Zugang zu Ressourcen, die Folgen des Klimawandels sowie die Verwundbarkeit globaler Lieferketten, die durch multiple Krisen deutlich wird. Diese Herausforderungen müssen angegangen werden, um Entwicklung nachhaltig und gerecht zu gestalten, Arbeitsplätze und Einkommen zu schaffen und Agrar- und Ernährungssysteme resilienter und nachhaltiger zu gestalten.
Agrarbasierte Wirtschaftsentwicklung zielt darauf ab, sozioökonomische Strukturen zu stärken, die einen Beitrag zu einer nachhaltigen und inklusiven Transformation von Agrar- und Ernährungssystemen beitragen. Transformation wird in diesem Kontext als eine signifikante Umgestaltung verstanden, welche allen Menschen innerhalb der planetaren Grenzen ausreichend und qualitativ hochwertige Nahrung zur Verfügung stellt. Um zu dieser Transformation beizutragen, entwickelt die GIZ im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit den Partnerländern und privaten Partnern Strategien. Dabei orientiert sie sich an den Prinzipien der Agenda für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), und strebt einen Brückenschlag zwischen marktorientierter Entwicklung und zahlreichen entwicklungspolitischen Themen und Zielen an, insbesondere Armutsminderung und Gendergerechtigkeit, Anpassung an den Klimawandel, ökologische und soziale Nachhaltigkeit des Wirtschaftens sowie Stärkung der Resilienz gegenüber Krisen und Pandemien.
Die Ansätze der agrarbasierten Wirtschaftsentwicklung sind dementsprechend vielfältig: von der umfassenden Förderung bestimmter Sektoren der Agrarwirtschaft über die Regionalisierung (Verdichtung der wirtschaftlichen Beziehungen) von Marktströmen bis hin zu Maßnahmen in spezifischen Bereichen wie bäuerliche Organisationen, Vertragsanbau, Agrarfinanzierung oder Gesetze und Standards. Jeder Ansatz und jede Maßnahme muss den Gesamtzusammenhang und alle Teile des Agrar- und Ernährungssystems berücksichtigen.
Die GIZ berät ihre Partner bei der Umsetzung von Maßnahmen, die gute Rahmenbedingungen für die Agrarwirtschaft schaffen. So werden Standorte wettbewerbsfähiger und regionale Unterschiede ausgeglichen. Die GIZ unterstützt ihre Partner auch bei der Umstellung auf moderne, an den jeweiligen Kontext angepasste Verfahren und beim Abbau rechtlicher und regulativer Hürden damit sich der Privatsektor entwickeln kann.