Handel

© GIZ/Dirk Ostermeier

Handel ist ein Motor für wirtschaftliche Entwicklung. Die GIZ trägt zu einer gerechteren Gestaltung des globalen Handels bei, der die Ziele zur nachhaltigen Entwicklung unterstützt.

 
Handel leistet einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung sowie zur Armutsreduzierung. Integration in die Weltwirtschaft schafft Zugang zu neuen Exportmärkten und erleichtert den Import von Inputs und Technologie. Dies steigert Produktivität, Wirtschaftswachstum und Beschäftigung.

Damit diese Effekte eintreten, müssen die Regeln für Handel entwicklungsorientiert gestaltet und umgesetzt werden. Dazu sind regionale und globale Handelsabkommen wichtig, die Chancen für Entwicklung bieten und negative Effekte auf lokale Märkte und auf die lokale Bevölkerung minimieren. Auch Kohärenz zwischen Handels-, Agrar- und Entwicklungspolitik in Schwellen- und Industrieländern ist nötig.

Zudem können viele Entwicklungs- und Schwellenländer die Potenziale von Handel für Entwicklung kaum für sich nutzen. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Prozesse bei der Zollabfertigung und notwendige Dokumente für Im- und Export sind langsam und kompliziert. Dies ist ein Aspekt, der mit dem WTO Abkommen über Handelserleichterungen verbessert werden soll. Zudem sind Länder oft auf Exporte mit geringer lokaler Wertschöpfung spezialisiert. Die lokalen Produkte und Dienstleistungen sind nicht wettbewerbsfähig, die Produktionskapazitäten reichen nicht aus, die Technologie ist nicht auf dem aktuellen Stand. Es fällt vielen Entwicklungsländern schwer, Marktanforderungen gerecht zu werden. Vor allem internationale Standards stellen sie vor große Herausforderungen. Beispielsweise fehlt in vielen Ländern eine Qualitätsinfrastruktur, die es ermöglicht internationale Qualitätsstandards einzuhalten und dies nachzuweisen.

Wirtschaftliche Diversifizierung – also eine Ausweitung der Produktion auf neue Produkte und Wirtschaftszweige, sowie die Erschließung neuer Märkte – ermöglicht eine Integration in regionale und globale Wertschöpfungsketten und mehr lokale Wertschöpfung. Diese gilt als wichtiges Mittel, um nachhaltig Nutzen aus der Globalisierung ziehen zu können.

Regionale wirtschaftliche Integration kann über mehr Handel mit benachbarten Ländern zur Entwicklung beitragen. Regionaler Agrarhandel hilft, saisonale Schwankungen in der Produktion und Ernteknappheit durch extreme klimatische Bedingungen zu kompensieren. Er hilft auch dabei, die Verfügbarkeit und Auswahl an Nahrungsmitteln zu erhöhen, Nahrungsmittelpreise erschwinglich zu halten und Preisschwankungen zu verringern. Zusätzlich kann regionaler Handel ein wichtiges Instrument zur Steigerung der Wertschöpfung und wirtschaftlichen Diversifizierung sein. Der Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten in Industrie- und Dienstleistungssektoren erlaubt es, Skaleneffekte des regionalen Marktes zu nutzen und Effizienzsteigerungen durch Spezialisierung zu erreichen.

Neue Möglichkeiten bietet auch der digitale Handel. Durch ihn können sich Produzenten in Entwicklungsländern über ganz neue Mechanismen in Wertschöpfungsketten und globale Märkte integrieren. Die Digitalisierung bietet auch neue Lösungen zur Erleichterung von Zollverfahren und Logistikdienstleistungen.  Es mangelt jedoch gerade in den ärmsten Ländern an den Grundvoraussetzungen, um diese Potenziale zu nutzen.