Ländliches Finanzwesen, Agrar- und KMU-Finanzierung
Die Bevölkerung auf dem Land hat oft keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen. Die GIZ kooperiert mit allen Beteiligten, um das zu ändern.
Ein Großteil der armen Bevölkerung in den GIZ-Partnerländern lebt auf dem Land. In ländlichen Regionen ist es für die Menschen und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nach wie vor schwierig, Finanzdienstleistungen zu nutzen. Faktoren wie die geringe Bevölkerungsdichte, große Distanzen und Wetterrisiken spielen dabei eine Rolle. Außerdem fehlen Finanzdienstleistern oftmals das Wissen und die passenden Ansätze, um KMU, insbesondere in der Agrarproduktion, zu finanzieren.
Gleichzeitig sind innovative digitale Vertriebskanäle und -dienste in den letzten Jahren stark gewachsen. Sie eröffnen neue Möglichkeiten des Zugangs zu Finanzprodukten und -dienstleistungen wie Sparen, Kredite und Geldtransfer.
Die GIZ setzt sich dafür ein, ländliche Haushalte und Unternehmen finanziell besser einzubinden, denn das ist die Voraussetzung dafür, dass die Menschen ihr Geld sinnvoll verwalten und Risiken in ihrem Leben mindern können. Nur mit den richtigen Finanzprodukten können sie wirtschaftliche Chancen nutzen. So können beispielsweise ländliche Unternehmen investieren, um ihre Produktion auszubauen, Familienbetriebe können Saatgut und Dünger beschaffen. Auf diese Weise entwickelt sich die Wirtschaft im ländlichen Raum insgesamt positiv.
Die GIZ setzt auf verschiedenen Ebenen an, um den Zugang zu Finanzdienstleistungen auch in den ländlichen Regionen zu sichern:
Sie berät Zentralbanken bei Regulierungs- und Aufsichtsthemen etwa für digitale Finanzdienstleistungen, Mikrofinanz- oder Genossenschaftsbanken (Makroebene).
Sie stärkt Verbände und Dienstleister und bietet Kreditgenossenschaften und Bankfilialen auf dem Land Unterstützung zum Beispiel beim Controlling, bei der Standardisierung, im Berichtswesen, bei Trainingsmaßnahmen und bei der Einlagensicherung. Dabei kooperiert die GIZ mit der Sparkassenstiftung für internationale Kooperation und dem Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DGRV) (Mesoebene).
Sie unterstützt den Aufbau von Abteilungen im Kredit- und Einlagengeschäft in den Finanzinstitutionen. Sie berät Finanzinstitute bei der Einführung bedarfsgerechter Finanzprodukte für ländliche Haushalte, landwirtschaftliche Produktionsbetriebe und kleine Familienunternehmen. Die Finanzeinrichtungen und technische Dienstleister erhalten Beratung zur Nutzung digitaler Kanäle, um ihre Services effizienter und kostengünstiger anbieten zu können. Transparente Preisgestaltung und fairer Umgang mit den Kunden stehen ebenfalls auf der Agenda. Vor allem verbessert die GIZ auch die finanzielle Grundbildung der ländlichen Bevölkerung und berät sie dabei, Geldtransfers nachhaltig zu nutzen (Mikroebene).
Die GIZ unterstützt überdies den fachlichen Austausch innerhalb des Finanzsektors und führt Branchenanalysen und Marktstudien durch.