SV Sekretariat der Global Donor Platform for Rural Development

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: SV Sekretariat der Global Donor Platform for Rural Development
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Global  
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2019

Ausgangssituation

Ernährungssicherung gehört zu den größten globalen Herausforderungen. Als wesentliche Ursachen für die wachsende Zahl von Menschen, die weltweit Hunger leiden, gelten Klimawandel, Krisen, Konflikte und Gewalt sowie verlangsamtes Wirtschaftswachstum und andere strukturelle Probleme. 

Eine Lösung besteht darin, den ländlichen Strukturwandel entwicklungsorientiert zu gestalten. Ländliche Entwicklung und eine starke Agrarwirtschaft  reduzieren die Armut und sind die Grundlage für eine anhaltende, umwelt- und sozialverträgliche Wirtschaftsentwicklung. Das stellt internationale Geber vor Herausforderungen. Es braucht intensive Abstimmungsprozesse, um eine höhere Wirksamkeit von Entwicklungsanstrengungen zu erzielen. Geber müssen in Bezug auf Programme und Prioritätensetzung stärker zusammenarbeiten und ihre Maßnahmen miteinander abstimmen. Dieser Ansatz knüpft an die Erklärung von Paris über die Grundprinzipien wirksamer Zusammenarbeit und ihrer Folgeerklärungen von Accra, Ghana und Busan, Südkorea an. 

Die „Global Donor Platform for Rural Development“ wurde im Jahre 2003 gegründet, um Geber und andere wichtige Organisationen im Bereich ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung zusammenzubringen. Ziel des Netzwerks ist es, einen engeren Austausch sowie eine Abstimmung der entwicklungspolitischen Programme aufzubauen. Die Themenschwerpunkte orientieren sich an den nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen. Die Mitglieder legen selbst fest, welche Themen sie gemeinsam bearbeiten. Zu den Zielen gehört auch, dass Geber die wichtige Rolle der ländlichen Entwicklung bei der Bekämpfung von Hunger und Armut anerkennen sowie diese entsprechend fördern. Dieses Bekenntnis der globalen Gebergemeinschaft ist die eine Voraussetzung dafür, dass sich Lebensqualität und Perspektiven der ländlichen Bevölkerung in Entwicklungsländern spürbar verbessern. 

Ziel

Die Mitglieder der Global Donor Platform for Rural Development beteiligen sich aktiv an der internationalen Diskussion zur Agenda 2030 und anderer entwicklungspolitischer Prozesse. Sie stimmen sich dabei untereinander ab und tragen dadurch zu einer höheren Wirksamkeit bei der    Bekämpfung des Hungers in der Welt bei.

Vorgehensweise

Die Global Donor Platform for Rural Development vereint aktuell 40 internationale Mitglieder aus der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Sie bietet ihnen ein Forum, auf dem sie informell diskutieren und Wissen und Erfahrungen austauschen können. Die inhaltliche Arbeit erfolgt in Arbeitsgruppen. Sie beschäftigen sich unter anderem mit den Themen der Agenda 2030, mit Fragen der landwirtschaftlichen Entwicklung und des Handels mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen, mit den Herausforderungen des Klimawandels oder der Rolle der Jugend im ländlichen Raum. Für die Kommunikation mit den Mitgliedern und die Information der Öffentlichkeit nutzt das Netzwerk vor allem digitale Medien. Daneben richtet die Global Donor Platform for Rural Development eigene Veranstaltungen aus oder veranstaltet Webinare. Die Arbeitsgruppen beteiligen sich an internationalen Konferenzen oder veröffentlichen gemeinsam Studien oder Positionspapiere zu wichtigen Themen aus den Bereichen ländliche Entwicklung, Agrarwirtschaft und Ernährungssicherung. Das Sekretariat koordiniert und unterstützt die Global Donor Platform for Rural Development organisatorisch.

Wirkungen

  • Das Projekt hat zu einem engeren Austausch zwischen Mitgliedern und Partnern beigetragen. Dadurch wurden gemeinsame Positionen sowie innovative und zukunftsweisende Konzepte erarbeitet.
  • Das Projekt hat die Plattform-Mitglieder erfolgreich dabei unterstützt, den Wert ländlicher Entwicklung und Ernährungssicherung für eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung der Partnerländer deutlich zu machen. 
  • Die Mitglieder der Global Donor Platform for Rural Development beteiligen sich aktiv an der Diskussion zur Agenda 2030 und stimmen sich dazu ab. Sie gestalten unter anderem die SDG2-Roadmap-Initiative zur Bekämpfung des Hungers in der Welt aktiv mit. 
  • Das Thema Landrechte findet mittlerweile Berücksichtigung in der globalen Nachhaltigkeitsagenda. Die Gebergemeinschaft kann flexibler neue Themen aufgreifen, wie beispielweise die während der deutschen G20-Präsidentschaft im Jahre 2018 begonnene Diskussion um die Jugendbeschäftigung im ländlichen Raum 
  • Es finden vermehrt Gespräche über ländlichen Strukturwandel, Gender und neue Finanzierungsmöglichkeiten für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele statt.
  • Mehrere Studien sind entstanden. So zum Beispiel über eine inklusive Agrarwirtschaft, die auch Minderheiten und sozial schwache Gruppen beteiligt. Weitere Studien beschäftigen sich mit der Stärkung von Frauen in der Landwirtschaft. 
  • Durch die Mitarbeit in der Koordinierungsgruppe des Landwirtschaftsprogramms der Afrikanischen Union konnte dessen Wirkungen nachweislich verbessert werden. 
  • Laut OECD (2018) hat die internationale Gebergemeinschaft ihre Investitionen im Bereich Landwirtschaft zuletzt wieder deutlich verstärkt.

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