Digitale Transformation als Gestaltungsaufgabe
Die digitale Transformation bietet für die internationale Zusammenarbeit große Chancen. Sie birgt erhebliche Potenziale, um wirtschaftlichen Wohlstand zu steigern, gesellschaftliche Teilhabe zu erhöhen und den Umbau zu einer klimaneutralen Gesellschaft voranzutreiben. Gleichzeitig ist die Gestaltung des digitalen Wandels im Einklang mit diesen Entwicklungszielen voraussetzungsvoll. Teilweise bestehen Spannungen zwischen diesen Zielen, weil etwa wirtschaftliche Produktivität durch digitale Technologien einen höheren Ressourcen- und Energieverbrauch bedeuten kann. Außerdem bedarf es geeigneter regulatorischer und nicht-regulatorischer Rahmenbedingungen, um die Potenziale der digitalen Transformation zu erschließen und ihre Risiken zu minimieren. Somit besteht eine zentrale Gestaltungsaufgabe darin, eine Balance zwischen wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, sozialer Gerechtigkeit, und ökologischer Nachhaltigkeit herzustellen. Zusätzlich stehen Staaten vor der Herausforderung, im digitalen Wandel ihre Handlungsfähigkeit (digitale Souveränität) zu bewahren und einseitige Abhängigkeiten etwa bei Schlüsseltechnologien oder kritischen Infrastrukturen zu vermeiden.
Umgang mit Chancen und Risiken der digitalen Transformation
Durch die gezielte Berücksichtigung der Chancen und Risiken der digitalen Transformation identifiziert die GIZ Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit und entwickelt sie kontextangepasste Lösungen in Form konkreter Projekte. Die Ansatzpunkte sind hierbei vielfältig. Sie umfassen ein bereits Spektrum von Bereichen und reichen von der Umsetzung technologischer Lösungen bis zur Unterstützung bei der Entwicklung von Digitalstrategien. Beispielsweise können digitale Technologien in der Landwirtschaft dazu beitragen, durch gezielteren Mitteleinsatz Erträge zu steigern sowie klimafreundlicher zu produzieren. Daneben ermöglicht die digitale Vernetzung einen besseren Zugang zu Leistungen etwa im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Ebenso können frei verfügbare und öffentlich zugängliche digitale Ressourcen die soziale Teilhabe stärken. Gleichzeitig tragen die Projekte der GIZ dafür Sorge, dass Exklusionstendenzen in der digitalen Welt abgebaut und dass die Auswirkungen auf Umwelt und Rohstoffe minimiert werden.
Die GIZ verwendet eine Vielzahl von erprobten und sektorübergreifenden Ansätzen, Instrumenten und Lösungen, um wirksame Projekte der Entwicklungszusammenarbeit durchzuführen. Ziel ist es, die Partner dabei in ihrer Fähigkeit zu stärken, den digitalen Wandel inklusiv und nachhaltig zu gestalten. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Aufbau von Kapazitäten, um Regulierungsbedarfe zu erkennen und politische Rahmenbedingungen für die digitale Transformation angemessen zu gestalten. Hierfür bildet oftmals ein Mehrebenen-Ansatz auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene sowie Multi-Akteurs-Partnerschaften zwischen Staat, Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft, Medien und Wissenschaft ein wichtiges Instrument.