18.11.2024
Knappes Wasser – neue Wege
Die GIZ unterstützt Jordanien bei der Entsalzung von Brackwasser. Mittlerweile deckt das Land damit 15 Prozent seines Trinkwasserbedarfs ab – Tendenz steigend.
Jordanien ist eines der trockensten Länder der Welt. Die Gründe: zunehmend weniger Niederschläge, eine rasant wachsende Bevölkerung und eine Landwirtschaft, deren Wasserbedarf stetig steigt. Trinkwasser ist mittlerweile so knapp, dass es in einigen Gebieten nur noch einmal pro Tag durch die Leitung fließt – und das nur alle ein bis drei Wochen.
Seit 2020 arbeitet die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) und gemeinsam mit jordanischen Behörden und Unternehmen daran, mehr Brackwasser zu entsalzen und in Trinkwasser zu verwandeln. Brackwasser ist ein Gemisch aus Süß- und Salzwasser, das vor allem in Flussmündungen vorkommt. Projektleiter Trevor Surridge erklärt: „Ohne die Entsalzung von Wasser ist die Versorgung der Menschen in Jordanien, wie auch in vielen anderen Ländern dieser Welt, mittlerweile schlicht nicht mehr möglich.“
Dabei hat Brackwasser einen großen Vorteil. Anders als Meerwasser ist es oft auch in ländlichen Gebieten und kleinen Dörfern lokal verfügbar. Es muss also nicht erst zu den Menschen im Landesinneren transportiert werden. Das macht es in Jordanien zu einer wirtschaftlich attraktiven Alternative zu Wasser aus dem Roten Meer.
Leistungsstärkere Anlagen, besseres Trinkwasser
Um die Aufbereitung voranzutreiben, hat die GIZ gemeinsam mit ihren Partnern vier Entsalzungsanlagen instandgesetzt. Sie bereiten heute deutlich mehr und qualitativ besseres Wasser auf als vorher. Insgesamt versorgen sie rund 50.000 Menschen zuverlässig mit Trinkwasser. Neue Filtertechnologien helfen, die Betriebskosten zu senken. Und auch der Umweltschutz spielt eine Rolle: Die Sole, die bei der Entsalzung anfällt, wird sicher und umweltverträglich entsorgt.
Darüber hinaus hat die GIZ daran mitgearbeitet, die 21 bestehenden Brackwasseranlagen effizienter zu machen. „Die Mitarbeiter*innen unserer Behörde und des Betreiberunternehmens lernten ganz praktisch, wie man die Leistung einer Entsalzungsanlage bewertet und künftige Sanierungen angeht“, sagt Muna Gharaibeh, stellvertretende Assistenz-Generalsekretärin im Ministerium für Wasser und Bewässerung. In den kommenden Jahren will das Ministerium die Effizienz und den Betrieb weiterer Anlagen verbessern.