Review und Umsetzung der Agenda 2030 stärken

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Globalvorhaben zur Unterstützung von SDG-Review und Implementierungsprozessen
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Land: Global
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2022

group-photo_GSDR Workshop 2019 in Jakarta, Indonesia

Ausgangssituation

Mit der Agenda 2030 einigten sich die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Für die Umsetzung der Agenda 2030, das Monitoring sowie die nationale Berichterstattung sind die jeweiligen Mitgliedsstaaten verantwortlich. In freiwilligen Staatenberichten (Voluntary National Reviews, VNRs) formulieren die Länder ihre Ziele und wie sie diese erreichen. Dabei stehen sie vor der Herausforderung, diesen Prozess partizipativ und ressortübergreifend zu gestalten sowie nichtstaatliche Akteur*innen miteinzubeziehen. Bisher tauschten sich die Staaten hierzu nicht ausreichend untereinander aus.

Bezüglich des Klimawandels treiben die Länder ihre eigenen Klimaschutzbeiträge (Nationally Determined Contributions, NDCs) voran. Dabei ist es sinnvoll, die Strategien und Vorgehensweisen zur Umsetzung der Agenda 2030 und der NDCs koordiniert oder zumindest kohärent anzugehen. Da die Agenda nur erreicht werden kann, wenn alle Länder alle Ziele erfüllen, ist ein ganzheitliches Vorgehen erforderlich. Damit können potenzielle negative Wirkungen von Maßnahmen auf einzelne Ziele frühzeitig abgeschätzt und minimiert werden. Hierdurch sollen die bisher mangelnden Umsetzungsfortschritte der Agenda 2030 im Bereich Klima und Umwelt adressiert und eine ambitioniertere Umsetzung beschleunigt werden.

Ziel

Nationale Berichterstattungs- und Umsetzungsprozesse zur Agenda 2030 und den SDGs sind in Entwicklungs- und Schwellenländern gestärkt. Besonders berücksichtigt werden dabei Wechselwirkungen und Synergien mit nationalen Strategieprozessen zu Klima, Umwelt und Biodiversität.

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Vorgehensweise

Das Vorhaben erweitert die Austauschformate und den Wissenstransfer der Initiative Partners for Review (P4R). Es unterstützt den Erfahrungsaustausch zu Strukturen und Mechanismen der Berichterstattung durch innovative Formate und Wissensprodukte. In halbjährlichen Netzwerktreffen können sich Teilnehmer*innen aus Regierung, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Privatwirtschaft vertraulich austauschen und Erfahrungen aufarbeiten.

Mit dem SDG-Helpdesk (Beratungsstelle) unterstützt das Vorhaben bedarfsorientiert ausgewählte Entwicklungs- und Schwellenländer wie Kolumbien und China. Die Länder sollen Schnittstellen zwischen den SDGs und zu Klima, Biodiversität, Umwelt und Katastrophenvorsorge erkennen und effektiver nutzen. Zudem berät das Vorhaben die Handelnden dabei, Instrumente wie Politikfeldanalysen und ganzheitliche Ansätze einzusetzen. Ziel ist, Politik kohärent zu gestalten, positive Wechselwirkungen zu nutzen und negativen vorzubeugen. Hierdurch wird die bisher zurückliegende Entwicklung der Agenda 2030 im Bereich Klima und Umwelt gestärkt und eine ambitioniertere Umsetzung beschleunigt. Die Erfahrungen fließen in Politikpapiere, Analysen, Handlungsempfehlungen sowie Studien ein und unterstützen die Politikberatung. Der SDG-Helpdesk bearbeitet interne und externe Anfragen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie der Entwicklungs- und Schwellenländer. Er spiegelt wesentliche Praxiserfahrungen an die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) und in internationale Prozesse zurück.

Wirkung

  • Von 2017 bis 2020 wurden sieben Netzwerktreffen der Initiative Partners for Review in Kampala, Tiflis, Berlin, Oaxaca, Hanoi und aufgrund der Pandemie im Oktober und Mai 2020 digital als Virtual Networking Days ausgerichtet. Mit Unterstützung des IKI-Vorhabens verstanden zusätzliche 240 Vertreter*innen aus Regierung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft aus über 30 Ländern die Erfordernisse einer nationalen SDG-Überprüfung besser.
  • Der Wissensaustausch zur SDG-Überprüfung und zu Ansätzen für eine ganzheitliche Agenda-Umsetzung wurde darüber hinaus durch weitere Formate wie Veröffentlichungen (Politikpapiere, Fallbeispiele, Analysen, Studien), Online-Seminare, Kurzfilme und durch regionale (virtuelle) Workshops und eine Arbeitsgemeinschaft gestärkt.
  • In Kolumbien unterstützt das Vorhaben unter anderem die nationale Planungsbehörde dabei, interne Vorgänge und Strukturen zur Umsetzung von Nachhaltigkeits- und Klimathemen zu gestalten.
  • In China trägt das Vorhaben zum wissenschaftsbasierten Dialog zu Green Recovery bei. Empfehlungen fließen in den klimapolitischen Dialog ein.

Stand: März 2021