Sechs Menschen stehen eng zusammen und schauen auf ein Smartphone.
© GIZ

09.01.2025

Bessere Ernten dank Künstlicher Intelligenz

In Kenia und Uganda arbeiten junge Softwareentwickler*innen an KI-gestützten Empfehlungen für Bäuerinnen und Bauern. Die GIZ berät sie dabei.

Rund 7,5 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern leben in Kenia. Für sie sind Wettervorhersagen oder Ernteprognosen wichtig, um besser auf Extremwetter reagieren zu können, die aufgrund des Klimawandels häufiger auftreten. „Bauern brauchen die richtigen Infos zur richtigen Zeit“, sagt Leonida Mutuku. Sie leitet ein KI-Team am kenianischen Local Development Research Institute (LDRI) und hat ein Frühwarnsystem entwickelt. „KI-Anwendungen können die Ursache für Pflanzenkrankheiten oder Nährstoffmangel erkennen und Gegenmaßnahmen empfehlen.“

Daten sammeln von 1.500 Farmen

Dafür braucht es viele, lokal differenzierte Daten. Entwicklerin Mutuku rief Bäuerinnen und Bauern zur Zusammenarbeit auf: Sie sollten Fotos von ihren Pflanzen in einer App hochladen und notieren, was sie anbauen und ob sie Dünger oder Pestizide einsetzen. Rund 1.500 Betriebe machten mit. Zusätzlich werteten Mutuku und ihr Team Satellitenbilder aus. Auf dieser Basis entwickelten sie eine KI-Anwendung, die Erträge schätzt, Krankheiten bei den Pflanzen erkennt und gegebenenfalls den Bäuerinnen und Bauern empfiehlt, Dünger einzusetzen. Diese Infos erhalten die Landwirt*innen über WhatsApp.

Seit 2021 arbeitet das LDRI auch mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Mit der GIZ entwickelte das LDRI etwa einen Businessplan, um die Boden- und Erntedaten auch an Saatgutfirmen, Banken, Behörden und Supermarktketten zu vermarkten und das Frühwarnsystem so wirtschaftlich aufzustellen. Über die Initiative „FAIR Forward“ arbeitet die GIZ in Afrika und Asien am Einsatz von Geodaten und KI in der Landwirtschaft und unterstützt junge Entwickler*innen und Startups. Zum Beispiel auch das Startup M-Omulimisa in Uganda, das mittels KI Bäuerinnen und Bauern dabei hilft abzuschätzen, wie hoch ihre Kaffeeernte ausfallen wird. Solche Prognosen helfen ihnen, Kredite zu beantragen und ihre Finanzen zu planen.

Zugänglich für alle

Eine Besonderheit von FAIR Forward: Die KI-Lösungen bleiben Open-Source, jeder und jede kann sie also einsehen und nachahmen. Beim Frühwarnsystem von LDRI sind der Algorithmus und die ersten gesammelten Daten öffentlich. Mutuku und ihr Team wollen als nächstes einen Chatbot bauen, der automatisiert mit den Bäuerinnen und Bauern in Kontakt tritt.

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