18.12.2024
Teamwork für den Küstenschutz
Um Algeriens Küste zu schützen, müssen alle Interessen Gehör finden. Die GIZ bringt sie zusammen und entwickelt Lösungen, die für alle funktionieren.
Knapp zwei Drittel der algerischen Bevölkerung lebt im Küstenraum, der nur vier Prozent des Landes ausmacht. Die Folge: Wachsende Städte bedrohen die Ökosysteme. Doch die Menschen in der Region und auch die Fischerei sind auf gesunde Ökosysteme angewiesen. Damit der Küstenschutz trotzdem funktioniert, ist Teamwork gefragt. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH hat dafür lokale Behörden, Vertreter*innen der Gemeinden, Touristikunternehmen und Fischereibetriebe an einen Tisch gebracht, um den Schutz der über 2.000 Kilometer langen Küste zu verbessern. Trotz ihrer unterschiedlichen Interessen konnten sie sich auf die Ausweisung von Schutzgebieten zu Land und im Meer einigen. Dort gibt es nun Entwicklungs- und Managementpläne, um die Artenvielfalt zu schützen und zu regeln, wer die Gebiete wie bewirtschaften darf. So dürfen etwa im Fischfang keine engmaschigen Netze verwendet werden und in den ökologisch sensiblen Zonen nicht gebaut werden.
Digitale Lösungen und partizipative Ansätze
Seit 2020 unterstützt die GIZ das algerische Ministerium für Umwelt und Lebensqualität darin, ihre Strategie für ein integriertes Küstenzonenmanagement umzusetzen. Auftraggeber ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Beim Management hilft das Geografische Informationssystem. Es bietet Kartenmaterial und einen digitalen Überblick über die Grenzen der Schutzgebiete und ihre Geografie. Beispielsweise zeigt das System Regionen mit erhöhter Erosionsgefahr auf. GIZ-Berater Mohamed Radhwen Khelifi Touhami erklärt: „Die Daten und georäumlichen Informationen, die wir erworben haben, ermöglichen es, Maßnahmen, zum Beispiel zum Schutz des Edough-Naturparks effektiv zu koordinieren. Die Behörde verfügt nun über eine genaue Abgrenzung des Gebietes, was die Verwaltung und Überwachung dieses wertvollen Raums erheblich erleichtert.“
Insgesamt unterstützt die GIZ den Schutz von etwa 1.085 Quadratkilometern algerischen Küstengebiets und hat zusammen mit dem Land zwei neue Schutzgebiete eingerichtet. Zwei weitere sollen folgen.
Stand: Dezember 2024