Eine Gruppe von Vertreter*innen indigener Gruppen in traditioneller Kleidung sitzt im Gespräch mit Vertreter*innen der COP16-Präsidentschaft im kolumbianischen Tayrona im Vorfeld der COP16, im Hintergrund Bäume.
© GIZ

14.10.2024

„Eine COP für die Menschen“

Die COP16 setzt auf Beteiligung vor Ort. GIZ-Mitarbeiterin Sara Chavarriaga erläutert, warum das so wichtig ist und welche Herausforderungen daraus erwachsen.

Die 16. Weltkonferenz für biologische Vielfalt der Vereinten Nationen, kurz Biodiversitäts-COP oder COP16, findet im kolumbianischen Cali statt. Vom 21. Oktober bis zum 1. November diskutieren dort Vertreter*innen von mehr als 190 Ländern darüber, wie die biologische Vielfalt der Erde erhalten bleibt. GIZ-Mitarbeiterin Sara Chavarriaga ist Teil des Organisationsteams.

Portrait von Sara Chavarriaga.

Frau Chavarriaga, was ist das Besondere an der COP in Cali?

Die Konferenz in Kolumbien wird eine COP der Menschen sein. In ihrer sogenannten Grünen Zone kann jede Person, die es möchte, sich informieren, diskutieren und sich einbringen. Die Grüne Zone in Cali wird größer sein als bei allen Biodiversitäts-COPs zuvor - sie ist ein Raum für Beteiligung und Mobilisierung. Wir möchten, dass jeder auf der Straße über die COP spricht. Nicht nur, dass die Menschen wissen, warum die COP wichtig ist, sondern dass sie sie mit ihren Meinungen, Erfahrungen und Ansichten mitgestalten.

 

Und was bringt das?

Die kolumbianische Regierung möchte die Zivilgesellschaft eng in die COP einbinden. Deshalb organisiert sie gemeinsam mit vielen Organisationen vor der COP insgesamt mehr als 90 Veranstaltungen. Die Ergebnisse daraus werden festgehalten und in die Blaue Zone gebracht. Dort finden die eigentlichen Verhandlungen statt. Beide Zonen sind durch die gemeinsamen Themen miteinander verbunden, und es gibt einen Bustransfer zwischen ihnen. So können auch die Delegierten in die Grüne Zone reisen und das Stimmungsbild der Menschen vor Ort aufnehmen.

Was bedeutet das für die Vorbereitungen?

Gerade die Zeit vor der COP ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg. Denn die zentralen Themen und Debatten werden bereits vor der COP gesetzt. Bereits im Mai starteten die ersten Veranstaltungen, und wir haben verschiedene Interessensgruppen eingebunden: Indigene Menschen, Gewerkschaften, Landwirt*innen, Frauen, Jugendliche, Kinder, Wissenschaftler*innen und Entscheider*innen ebenso wie Expert*innen für Biodiversität und Klimawandel. Jeder Mensch soll ermutigt sein, sich zu beteiligen. Das führt zu einer weiteren Herausforderung: Die Themen, die auf der COP zur Sprache kommen, sind oft sehr spezifisch. Unsere Aufgabe ist es, diese fachlich anspruchsvollen Themen auch für jemanden verständlich zu machen, der Zeitungen auf der Straße verkauft. Dafür hat das Kommunikationsteam zum Beispiel Videos oder spezielle Tools für die Website der COP16 entwickelt.

Die COP findet erstmals in Kolumbien statt. Was bedeutet die Konferenz für das Land?

Sehr viel. Wir können der ganzen Welt zeigen, über welche enorme biologische Vielfalt unser Land verfügt und was wir unternehmen, um diese zu schützen. Von unseren Ansätzen können auch andere Länder profitieren. Und schließlich können wir internationale Organisationen darum bitten, uns beim Schutz dieser biologischen Vielfalt zu unterstützen. Denn Frieden mit der Natur entsteht durch die Menschen.

Die GIZ auf der COP16

Die GIZ hat zwei Mitarbeiter*innen aus Kolumbien in das Organisationsteam der COP16 entsandt. Sara Chavarriaga unterstützt das Kommunikationsteam, Juan Sebastián Perdomo berät zur Beteiligungs- und Mobilisierungsstrategie. Darüber hinaus hat die GIZ mehrere Veranstaltungen im Vorfeld der COP unterstützt.

 

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