19.10.2017
An den Klimawandel anpassen: Neuanfang in Fidschi
Immer mehr Häuser auf Fidschi stehen unter Wasser. Gemeinsam mit Bewohnern und Ministerien wurden nun Umsiedlungsrichtlinien entwickelt, die als Vorbild für die ganze Region dienen können.
Von den Folgen des Klimawandels sind wegen des steigenden Meeresspiegels vor allem niedrig liegende Küstenregionen betroffen. Auf der Insel Ono im Südpazifik, die zu Fidschi gehört, droht ein ganzes Dorf unterzugehen. Einige Häuser stehen bereits unter Wasser.
Vierzig Bewohner von sieben Häusern in dem Dorf Narikoso sollen deshalb im kommenden Jahr auf eine Anhöhe in der Nähe des jetzigen Dorfs umziehen, darunter auch die sechsköpfige Familie von Bürgermeister Kelepi Saukitoga. Narikoso ist kein Einzelfall auf den Pazifischen Inseln: Allein in Fidschi wurden rund 60 Gemeinden identifiziert, denen eine Überschwemmung droht.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt die 15 Regierungen der pazifischen Gemeinschaft auf verschiedenen Wegen dabei, sich besser an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Im Auftrag der Europäischen Union und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat sie zum Beispiel zusammen mit regionalen Partnern und den betroffenen Menschen Richtlinien für die Umsiedlung von Narikoso entwickelt.
Neben der Aufgabe, einen neuen Standort für die Häuser zu identifizieren, geht es dabei auch um Trinkwasserversorgung und genügend Weide- und Ackerflächen – schlicht darum, trotz der klimatischen Veränderungen eine Lebensgrundlage zu haben. Die GIZ unterstützt die Bewohner deshalb unter anderem dabei, hitzeverträgliche Obst- und Gemüsesorten anzubauen oder neue Anbau- und Bewässerungstechniken zu nutzen.
Den Richtlinienkatalog für klimabedingte Umsiedlungen wird Fidschi offiziell bei der Weltklimakonferenz Anfang November in Bonn vorstellen. Denn: von den Erfahrungen mit dem Pilotdorf Narikoso können nicht nur die Pazifischen Inseln, sondern die ganze Welt profitieren.
Einen Überblick und weitere Informationen zur Arbeit der GIZ vor Ort bietet die Referenz „Die Pazifischen Inseln passen sich an den Klimawandel an“. Die Reportage des GIZ-Magazins akzente „Wenn das Paradies untergeht“ zeigt, wie die Bewohner Narikosos mit der Herausforderung Klimawandel umgehen.