Zwei Frauen gehen zwischen gelben Taxibussen in der Großstadt Lagos (Nigeria) entlang.
© TUMI/WhereIsMyTransport

23.09.2024

Besser unterwegs in der Metropole

Neue Daten helfen, den öffentlichen Verkehr sicher und für alle zugänglich zu machen. Eine Studie untersucht, wie Frauen Verkehrsmittel in Lagos nutzen.

Wohnung, Arbeit, Kita, Schule, Uni, Markt, Einkaufszentrum und wieder zurück: Täglich sind Millionen von Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Damit diese allen zugutekommen und nutzerfreundlich sind, brauchen Städte Daten über die Reiserouten und die Bedürfnisse der Passagier*innen. Gerade zur Mobilität von Frauen ist die Datenlage dünn. Die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH geht mit einer Pilotstudie im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) diese Datenlücke an.

An drei Orten – in Nigerias Metropole Lagos, Kenias Hauptstadt Nairobi und im südafrikanischen Ballungsgebiet Gauteng – wurden Studentinnen, Hausfrauen und berufstätige Frauen unterwegs begleitet und befragt. Lena Plikat, Expertin für Mobilität bei der GIZ, erläutert: „Wir fragten zum Beispiel, wann, wie oft und wofür sie öffentliche Verkehrsmittel nutzen und welche Schwierigkeiten ihnen begegnen.“

Sicher, bezahlbar, verlässlich

Die Daten aus Lagos zeigen: Frauen haben je nach Alter, Beruf, oder Einkommen unterschiedliche Bedürfnisse. Sie nutzen Minibusse oder auch Taxi-Dienste wie Uber, um damit zur Arbeit, zur Uni oder zum Einkaufen zu fahren. Für viele ist Sicherheit ein Thema: „Sie checken etwa das Fahrzeug von innen oder schauen sich die Fahrer genauer an, bevor sie losfahren“, sagt Plikat. Auch Bezahlbarkeit spielt eine Rolle: Dreiviertel der Teilnehmerinnen bemängelt hohe Preise. Viele wünschen sich zudem verlässliche Fahrpläne und eine bessere Verkehrsanbindung in ihrer Gegend.  

Inklusive Mobilität beginnt mit Daten

Für Lagos ein wichtiger Einblick: „Damit die Stadt ihre Verkehrsrouten und -mittel inklusiver und nutzerfreundlicher planen kann, sind solche Daten Grundvoraussetzung”, sagt Plikat. Die Studie entstand im Rahmen von der Transformative Urban Mobility Initiative (TUMI), einer Mobilitätsinitiative des Bundesentwicklungsministeriums. Elf Partnerorganisationen – Entwicklungsbanken, Städtenetzwerke, Think Tanks und Nichtregierungsorganisationen – gehören ihr an. TUMI schult, berät und vernetzt weltweit Städte zu nachhaltigem und inklusivem Verkehr und hat damit bereits die Mobilität für rund 28,6 Millionen Menschen verbessert.

Zur Studie „Decoding Women’s Transport Experiences“ (in Englisch erhältlich) geht es hier.

Sechs Nutzerinnenprofile geben einen genauen Einblick in die unterschiedlichen Erfahrungen von Frauen auf ihrem Weg durch die Stadt. Auf einer eigenen Website können so die Ergebnisse der Studie erkundet werden.

Weitere Informationen

Projekt

Blick von oben auf eine Straße mit rot markiertem Radweg, auf dem zahlreiche Menschen Fahrrad fahren.

Gerechte und klimafreundliche Mobilität fördern

Fachexpertise

Eine belebte Straße mit zahlreichen Fahrzeugen und Fußgängern, die in verschiedene Richtungen unterwegs sind.

Mobilität, Verkehr und Infrastruktur