Menschen verschiedener Nationalitäten besprechen sich an einem Tisch. © pressmaster/stock.adobe.com

Verbesserung psychosozialer Unterstützungsdienstleistungen für Aufnahmegemeinden und syrische Geflüchtete in Jordanien

Psychosoziale Unterstützung und Traumaarbeit in Jordanien

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  • Auftraggeber

    Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

  • Land
  • Politische Träger

    Mehrere

  • Gesamtlaufzeit

    2017 bis 2026

  • Produkte und Fachexpertise

    Soziale Entwicklung

Workshop zum Thema wirksamer, trauma-, konflikt- und gendersensibler Kommunikation, 2024.

Ausgangssituation

Jordanien hat viele Geflüchtete, einschließlich 638.760 registrierter syrischer Geflüchteter, aufgenommen. Hiervon leben 81 Prozent außerhalb von Flüchtlingslagern, wodurch hohe Anforderungen an die Infrastruktur des Landes, insbesondere an sein Gesundheitssystem, gestellt werden. Dies hat deutlich gemacht, dass die Verbesserung der Dienstleistungen zur psychischen Gesundheit und psychosozialen Unterstützung (MHPSS) zwingend erforderlich ist, um dem steigenden Bedarf der Aufnahmegemeinden einerseits und der Geflüchteten andererseits gerecht zu werden.

Ziel

Eine grundlegende psychosoziale Unterstützung ist nun Bestandteil der öffentlichen Gesundheitsversorgung in Jordanien. Gemeindebasierte Organisationen bieten in den Gemeinden – insbesondere in den Städten Sahab, Mafraq und Zarqa, die eine Vielzahl syrischer Geflüchteter aufgenommen haben – qualitativ hochwertige Dienstleistungen an. Darüber hinaus bildet mindestens eine Universität Studierende bzw. Fachkräfte im Bereich gemeindebasierter psychosozialer Unterstützung weiter.

Schulung der Lehrkräfte zum Thema Personalfürsorge / Selbstfürsorge, 2024© PSS-GIZ/Noof Majali

Vorgehensweise

Zur Verbesserung der psychosozialen Unterstützung (PSS) in Jordanien arbeitet das Vorhaben zwecks Umsetzung der folgenden Maßnahmen mit dem jordanischen Gesundheitsministerium, gemeindebasierten Organisationen und Universitäten zusammen:

  • Es ermöglicht dem Gesundheitsministerium die Einrichtung von Schulungsprogrammen zur Integration der psychosozialen Unterstützung in die öffentlichen Gesundheitsdienstleistungen, insbesondere für Frauen mit Gewalterfahrung und Schulkinder.
  • Das Vorhaben unterstützt bereits vorhandene Dienstleister von Angeboten zur psychischen Gesundheit, wie den International Medical Corps, dabei, die Erbringung der Dienstleistungen fortzuführen und zu verbessern.
  • Es unterstützt das Gesundheitsministerium bei der Erarbeitung und Umsetzung einer Richtlinie zur Personalfürsorge, der Einrichtung eines Zentrums für die Personalfürsorge und Selbstfürsorge sowie der Schulung des Personals zur Unterstützung von Kolleg*innen bei Stressmanagement und Selbstfürsorge.
  • Das Vorhaben sorgt dafür, dass eine Gesundheitseinrichtung für Menschen mit Behinderung zugänglich gemacht wird und unterstützt andere Einrichtungen dabei, Räume für die Personalfürsorge zu verbessern.
  • Es befähigt gemeindebasierte Organisationen dazu, traumagestützte und gendersensible psychosoziale Unterstützung anzubieten und dabei die Personalfürsorge, die Zusammenarbeit und die Koordination zu verbessern.
  • Das Vorhaben ermöglicht es Universitäten, Kurse zur psychosozialen Unterstützung im Kontext geflüchteter Menschen einzuführen.
  • Es organisiert Dialog- und Koordinierungstreffen zwischen den Beteiligten und schafft damit ein Umfeld, in dem Best Practices ausgetauscht werden.
  • Das Vorhaben fördert Gemeindeinitiativen, die sich mit den gesammelten Empfehlungen zur Verbesserung der gruppenbasierten psychosozialen Unterstützung, der Peer-Unterstützung, der psychosozialen Unterstützung von Menschen mit Behinderung und der Nachhaltigkeit von PSS-Leistungen befassen.
Gruppendiskussion mit Absolvent*innen des Universitätskurses „Gemeindenahe psychosoziale Unterstützung im Kontext von Zwangsmigration und Gewalt“, 2024.

Stand: Dezember 2024

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