Illegale Finanzströme bekämpfen
Globalvorhaben Bekämpfung Illegaler Finanzströme (GV IFF)
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Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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Kofinanzierer
Norwegisches Außenministerium (MFA)
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Land
Global, regional und national (Kenia, Senegal, Ghana, Tunesien, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Serbien und Peru)
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Gesamtlaufzeit
2021 bis 2024
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Produkte und Fachexpertise
Staat und Demokratie
Ausgangssituation
Illegale Finanzströme (Illicit Financial Flows, IFF) sind eine globale und komplexe Herausforderung. Der Begriff bezeichnet Finanzströme, die aufgrund ihrer Herkunft (zum Beispiel aus Umweltkriminalität), ihrer Verwendung (etwa zur Terrorismusfinanzierung) oder der Art ihres Transfers (wie Geldwäsche) illegal sind.
Ihre Auswirkungen sind besonders für einkommensschwache Länder verheerend und untergraben internationale Bemühungen für eine dauerhafte positive Entwicklung. Mit IFF verbundene kriminelle Aktivitäten destabilisieren Gesellschaften und erhöhen das Risiko gewaltsamer Konflikte.
Jährlich verlieren Länder weltweit Billionen durch illegale Finanzströme. IFF verhindern somit dringend benötigte Investitionen in öffentliche Dienstleistungen.
Zudem hängt der Zugang zu internationaler Finanzierung davon ab, wie gut Länder verhindern können, dass „schmutziges Geld“ in das Finanzsystem gelangt.
Ziel
Globale, regionale und nationale Systeme sind für die entwicklungsorientierte Bekämpfung illegaler Finanzströme gestärkt.
Vorgehensweise
Das Vorhaben verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz gegen rechtswidrige oder rechtlich fragwürdige Finanztransfers („follow the money“). Da IFF Ländergrenzen überqueren, fördert das Vorhaben national, regional, und international eine einheitlichere Politik gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.
In den Schwerpunktregionen Afrika, Lateinamerika und Westbalkan setzt das Vorhaben dazu folgende Maßnahmen um:
- Zur Prävention illegaler Finanzströme unterstützt es Partner dabei, ihr Vorgehen im Einklang mit internationalen Standards zu verbessern. Beispielweise richtete Nordmazedonien ein Transparenzregister ein.
- Im Bereich Finanzermittlung berät das Vorhaben Strafverfolgungsbehörden zu innovativen Ermittlungsmethoden. So nutzt Peru vielfältige digitale Ansätze, wie künstliche Intelligenz, um IFF aufzudecken und zu verfolgen.
- Um die Rückführung gestohlener Vermögenswerte zu sichern, fördert das Vorhaben die grenzübergreifende Kooperation. Hierfür etablierte das Vorhaben ein informelles Austauschformat für zwischenstaatliche Netzwerke zur Vermögensrückführung – den ARINs’ Talk.
Stand: Mai 2023