"Wenn alle gewinnen"

Die Interessen aller berücksichtigen

Ein Interview mit Monika Varnhagen, Direktorin der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit.

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akzente: Welchen Nutzen bringt der Bundesagentur für Arbeit die Zusammenarbeit mit der GIZ unter dem Dach des Centrums für internationale Migration und Entwicklung (CIM)?

Monika Varnhagen: CIM – die Arbeitsgemeinschaft der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit mit der GIZ – ist seit drei Jahrzehnten der Personalvermittler der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. CIM ergänzt das jeweilige Leistungsspektrum der beiden Partner durch die Vermittlung von Fach- und Führungskräften in Partnerländer der internationalen Zusammenarbeit der Bundesregierung. Dies geschieht bislang in den Programmen Integrierte Fachkräfte und Rückkehrende Fachkräfte.

Auf Vorstandsebene wurde aber immer wieder diskutiert, ob die bereits bestehende Zusammenarbeit auch genutzt werden kann, um Arbeitsmigration nach Deutschland gemeinsam zu gestalten und so eine Kohärenz von Arbeitsmarkt- und Entwicklungspolitik zu schaffen. Ausgangspunkt ist der zu erwartende substanzielle Rückgang der zur Verfügung stehenden Erwerbspersonen in der EU und in Deutschland als Folge des demografischen Wandels. Als besonders sensibel ist hier der Gesundheitsbereich zu nennen.

Aufgrund dessen haben wir ein Kooperationsprojekt vereinbart. Beispielhaft wurde für einzelne Mangelberufe ein Ansatz für temporäre Arbeitsmigration entwickelt, getestet und bewertet. Das Projekt endet in diesem Jahr und Absprachen für eine Fortsetzung laufen gerade.



Natürlich – und dies ist wiederum der Beitrag der GIZ – berücksichtigen wir dabei die Interessen der Herkunftsländer und natürlich die der Migranten selbst – deshalb Triple Win.

Gegenüber der Vermittlung von Integrierten und Rückkehrenden Fachkräften durch CIM: Was ist das Neue am Konzept von Triple Win?

Allem voran natürlich die Richtung der Vermittlung: Statt in das Ausland vermitteln wir nach Deutschland. Steht bei der Vermittlung ins Ausland der Bedarf in den Entwicklungs- und Schwellenländern im Fokus, ist es in der umgekehrten Richtung der deutsche Arbeitsmarkt. Damit ändern sich auch die Rollen der beiden Partner in der Arbeitsgemeinschaft. Natürlich – und dies ist wiederum der Beitrag der GIZ – berücksichtigen wir dabei die Interessen der Herkunftsländer und natürlich die der Migranten selbst – deshalb Triple Win.

 

Das Interview führte die akzente-Redaktion. Es erschien zuerst im GIZ-Magazin akzente, Ausgabe 04/2012.