05.02.2025
Impfstoffe kühlen – smart, solar und digital
Solarkühlschränke, die Arzneien zuverlässig lagern: Mini-Sender übermitteln Störungen direkt an den Technikdienst und sorgen so für eine schnellere Reparatur.
In Lulwe, einem Dorf im Süden Malawis, holt Agnes Bauleni, Leiterin des lokalen Gesundheitszentrums, eine Ampulle aus dem solarbetriebenen Kühlschrank. Sie erzählt: „Früher waren wir auf einen alten, gasbetriebenen Kühlschrank angewiesen. Wegen Treibstoffmangels war die Lagerung oft unsicher.“ Seit das Zentrum einen Kühlschrank mit Solarenergie betreibt, kann es Impfstoffe gegen Tuberkulose, COVID-19 und andere Medikamente zuverlässig kühlen und damit mehr als 10.000 Menschen gesundheitlich versorgen.
Solche Kühlketten wie in Malawi stellt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in vier weiteren afrikanischen Ländern. Bisher wurden 680 Kühlschränke und mehr als 1.000 Solarsysteme verbaut – auch mit Hilfe digitaler Lösungen.
Clouds, Live-Daten und Ferndiagnose
Veit Göhringer arbeitet im Projekt und erklärt: „Normalerweise ist es sehr aufwendig, zu prüfen, ob alle Solarsysteme und Kühlschränke korrekt installiert wurden und in Betrieb sind.“ Inzwischen läuft der Vorgang digital: Techniker*innen laden Fotos der installierten Anlage in eine Cloud; Mitarbeiter*innen des Projekts überwachen auf einer Online-Plattform den Fortschritt und die Qualität der Installation.
Zusätzlich erfassen Mobilfunk-Sender an den Kühlschränken und Solarsystemen ihren Betrieb. Bei einer Störung senden sie automatisch SMS und E-Mails an lokale Techniker*innen. Diese schnelle Datenübertragung ermöglicht es, Störungen schnell zu beheben und die Stromversorgung nachhaltig zu sichern. Göhringer: „Unser digitaler Ansatz hat uns viel Zeit und Geld gespart – und er kann leicht auf andere und größere Bereiche und übertragen werden.“
Neben Malawi stattet die GIZ Gesundheitszentren in Senegal, Äthiopien, Mali und Liberia mit nachhaltigen Kühlketten aus. Die mehr als 1.200 ausgerüsteten Zentren kommen vor allem Menschen im ländlichen Raum zugute.