© GIZ/Lena Kampe

05.07.2021

Goodbye Einwegplastik!

Das europaweite Verbot von Einwegplastik gilt nun auch in Deutschland. Einige Länder entwickeln eigene Konzepte, um Plastikmüll zu reduzieren und die Umwelt zu schützen.

Einwegbesteck, Wattestäbchen, Trinkhalme oder Rührstäbchen aus konventionellem Plastik – Wegwerfprodukte dieser Art waren einmal. Denn ab dem 3. Juli gilt europaweit das Einwegplastikverbot. Auch To-go-Becher und Einweg-Behälter aus Styropor dürfen in der EU nicht mehr produziert und in den Handel gebracht werden. 

Die neue Vorschrift ist eine Konsequenz auf die wachsende globale Herausforderung mit Plastikabfällen. Jedes Jahr gelangen mehr als acht Millionen Tonnen Plastikmüll in die Ozeane. Dort verweilen sie Jahrhunderte, da Kunststoffe nicht verrotten. Eine Plastikflasche ist beispielsweise erst nach 450 Jahren zersetzt. Die Region Ost- und Südostasien ist davon besonders stark betroffen, der Meeresmüll bedroht Tiere und Pflanzen, die Fischerei und die Tourismusbranche.

Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung im Abfallsektor begegnet die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH dieser globalen Herausforderung gemeinsam mit internationalen und lokalen Partnern. Rund um den Globus berät und unterstützt sie zu Themen der Kreislaufwirtschaft und Reduzierung von Müll im Meer. Im Auftrag der EU und des Bundesentwicklungsministeriums fördert sie beispielsweise den politischen Dialog zwischen Europa und sieben Ländern in Ost- und Südostasien. In Workshops, bei Konferenzen oder Webinaren geht es etwa um den Austausch zu Recyclingstandards für Plastikabfälle oder die Reduzierung von Einwegplastikverpackungen bei Essenslieferungen. 

Pilotprojekte fördern innovative Ansätze zur Plastikmüllvermeidung

Im Rahmen dessen fördert die GIZ seit Anfang 2021 in fünf Ländern über 20 Pilotprojekte, die neue Ansätze zur Vermeidung und Verwertung von Plastik erproben und gute Beispiele verbreiten. Dazu gehören ein Ideenwettbewerb für innovative Alternativen zu Einwegplastik für Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe auf den Philippinen sowie ein Vorhaben in der indonesischen Stadt Bandung, die sich für einen geringeren Verbrauch von Plastiktüten im Einzelhandel inklusiver traditioneller Märkte einsetzt. 

„Unsere Bemühungen, lokale Regierungen und Wirtschaftsakteure zu ermutigen, den Plastiktütenverbrauch und andere Einwegkunststoffe zu reduzieren, zielen darauf ab, die Umwelt vor Plastikverschmutzung zu bewahren. Es ist eine konkrete Maßnahme, um regionale Ziele zur Abfallreduzierung – 30 Prozent bis 2025 – zu verwirklichen und natürlich die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu unterstützen,” sagt Rayhang Nusantara, nationaler Koordinator von der indonesischen Bewegung zur Reduzierung von Plastiktüten (Gerakan Indonesia Diet Kantong Plastik, GIDKP), die mit der GIZ bei der Umsetzung vor Ort kooperiert. 

Das Projekt in Bandung läuft gut an: In den ersten vier Monaten haben hunderte Marktstände sich bei Befragungen zur Ausgangssituation eingebracht und erste Kunden wurden erfolgreich überzeugt, Mehrwegtaschen zu nutzen. Zudem gab es eine Diskussionsrunde über alternative Lösungen für Einweg-Plastiktüten mit Markthändlern und Anbietern alternativer Verpackungen. Schließlich ist es essenziell für den Erfolg des Projektes, die Bevölkerung einzubinden und mit lokalen Partnern zu kooperieren, um ein stärkeres Bewusstsein für Abfallvermeidung zu schaffen.

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