Rethinking Plastics: Meeresmüll durch Kreislaufwirtschaft verringern
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Rethinking Plastics – weniger Meeresmüll dank Kreislaufwirtschaft
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Konfinanziert von: Europäische Union (EU)
Land: China, Indonesien, Japan, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2022
Ausgangssituation
Meeresmüll ist eine wachsende globale Herausforderung, die Ökosysteme und Fischerei, aber auch die Tourismusbranche betrifft. Gerade Kunststoffe, beispielsweise in Verpackungen und Einwegprodukten wie Strohhalmen und Plastiktüten, tragen zu riesigen Mengen von Müll im Meer bei. In Ost- und Südostasien finden besonders viele Plastikabfälle den Weg ins Meer und beeinträchtigen so die biologische Vielfalt. Zudem wird etwa die Hälfte der weltweiten Kunststoffe in Asien produziert.
Regierungen, Unternehmen, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Verbraucher*innen erkennen zunehmend, dass Handlungsbedarf besteht. Weil Plastikmüll keine Grenzen kennt, sind Initiativen der G20 und der Vereinten Nationen oder des Verbands Südostasiatischer Nationen (Association of Southeast Asian Nations, ASEAN) entstanden. In der EU gibt es unter anderem die europäische Strategie für Kunststoffe und den neuen Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft. Der kontinuierliche Austausch und eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen der EU und den Partnerländern in Ost- und Südostasien bieten somit Chancen für beide Seiten.
Ziel
Durch eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe in Ost- und Südostasien verringert sich der Plastikmüll in den Meeren.
Vorgehensweise
Das Vorhaben setzt auf die Zusammenarbeit zwischen der EU und sieben Ländern in Ost- und Südostasien. Es unterstützt die Länder der Region dabei, Plastikmüll zu reduzieren, besser zu sammeln und zu verwerten und somit eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu fördern, damit weniger Plastikabfälle ins Meer gelangen. Ziel der Kreislaufwirtschaft ist, Ressourcen effizienter und nachhaltiger einzusetzen gemäß dem Grundsatz: verringern, wiederverwenden und wiederverwerten.
Das Vorhaben berät und unterstützt die Partner zu Themen der Kreislaufwirtschaft und Meeresmüllreduzierung. Es wird gemeinsam mit Expertise France umgesetzt und führt Maßnahmen zu folgenden Schwerpunkten durch:
- Management von Kunststoffabfällen entsprechend der Abfallhierarchie verbessern, beispielsweise durch erweiterte Produzentenverantwortung (Extended Producer Responsibility, EPR) und Rückgabe- und Pfandsysteme für Verpackungen und Plastikprodukte.
- Nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produktion von Plastik fördern, etwa durch besseres Design für Wiederverwendung und Wiederverwertbarkeit sowie durch Nutzung alternativer Materialien
- Plastikabfälleim Meer verringern, zum Beispiel durch eine bessere Müllentsorgung für Schiffe in Häfen und „Fishing-for-Litter“-Programme, bei denen Fischer Müll, den sie in ihren Netzen finden, an Land entsorgen
In China, Indonesien, den Philippinen, Thailand und Vietnam unterstützt das Vorhaben zudem mehr als 20 Pilotprojekte, die neue Ansätze in den drei Schwerpunktbereichen erproben oder gute Beispiele verbreiten. Darüber hinaus sensibilisiert das Vorhaben dafür, den Plastikverbrauch im Alltag zu reduzieren und fördert den politischen Dialog zwischen der EU und den Partnerländern zu besserem Kunststoffabfallmanagement und der nachhaltigen Produktion von Plastik. In Japan und Singapur setzt das Vorhaben vor allem beim Politikdialog sowie einer nachhaltigen öffentlichen Beschaffung an.
Der Wissensaustausch wird unter anderem durch Workshops und Konferenzen, Webinare, Studienreisen und Kommunikationskampagnen gefördert. Aktuelle Themen sind etwa Recyclingstandards für Plastikabfälle, die Umsetzung von EPR in den Projektländern oder die Frage, wie Einwegplastikverpackungen bei Essenslieferungen und -mitnahme reduziert werden können. Ein Fotowettbewerb und ein Meeresmüllquiz für Schüler*innen fanden ebenfalls bereits statt.
Stand: Januar 2021