© GIZ / Beytullah Bayar

17.11.2022

Türkei: Berufliche Perspektiven schweißen zusammen

In der Türkei leben fast vier Millionen geflüchtete Syrer*innen. Eine Frauenkooperative sorgt für stabiles Einkommen und Zusammengehörigkeit.

Wenn Hatice an ihre Kooperative denkt, hat sie ein Gefühl von Zuhause. Vor neun Jahren floh sie aus Syrien in die Türkei. Dort hatte sie Schwierigkeiten, als Hauptverdienerin ihrer Familie eine langfristige Anstellung zu finden – bis sie von der Kooperative hörte. 30 syrische und türkische Frauen verfolgen dort ein gemeinsames Ziel: Ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften, indem sie Gemüse und Kräuter zu Pasten und Pulvern verarbeiten. Die Mitglieder sind für alles gleichermaßen verantwortlich: von der praktischen Arbeit über wirtschaftliche Entscheidungen bis zum Logo.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt und berät Kooperativen und Start-ups wie die von Hatice durch weiterbildende Maßnahmen, zum Beispiel Sprachkurse oder Jobtrainings. Ein besonderes Augenmerk des Projekts im Auftrag des Bundesentwicklungsministerium (BMZ) liegt auf der Förderung von Frauen. Indem gleichermaßen Flüchtende, Einwohner*innen und lokale Betriebe in den aufnehmenden Gemeinden unterstützt werden, stärkt das Programm ganzheitlich den sozialen Zusammenhalt vor Ort. Seit Januar 2019 konnten zusammen mit Partnern 43.000 Teilnehmende erreicht werden.

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Gemeinsam stärker

Auch Hatice profitierte von den beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen: Sie nahm an Türkischkursen teil, lernte mehr über Lebensmittelverarbeitung und wie man eine Kooperative gründet und leitet. Doch für Hatice zählt noch viel mehr als die neue berufliche Perspektive: „Als Türkinnen und Syrerinnen tauschen wir uns aus und lernen voneinander. Wir alle merken, dass wir im Leben die gleichen Herausforderungen haben, egal, woher wir kommen."

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