Nachdem die Regierung die städtischen Einrichtungen (engl. Urban Local Bodies, ULB) zur Mülltrennung verpflichtete, geht es nun darum, dass die organischen Abfälle von den ULBs kompostiert werden. In Kooperation mit dem von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzten Globalvorhaben Bodenschutz und Bodenrehabilitierung für Ernährungssicherung im Rahmen der Sonderinitiative "EINE WELT ohne Hunger" werden Geschäftsmodelle für die ULBs entwickelt, um organischen Kompost für die landwirtschaftliche Nutzung in ausreichender Qualität und Menge dezentral herzustellen. Der Kompost, insofern er den vorgegebenen Qualitätsstandards entspricht, kann dann zertifiziert und mit dem Label „HARIT“ (Sanskrit für „Grün“) gewinnbringend im ländlichen Raum vermarktet werden. Eine digitale Marktplattform mit dem Namen HARIT Ticker soll dies ermöglichen. Das Blockchain-basierte Wertschöpfungsketten-Management System ermöglicht:
- Steigerung der Effizienz in der Wertschöpfungskette des Bio-Komposts (z.B. schnellere Transaktionen);
- Vernetzung von Kompost-produzierenden ULBs mit Landwirtinnen und Landwirten, landwirtschaftlichen Institutionen und institutionellen Käufern, die an der Verwendung von organischem Kompost interessiert sind;
- Die Erleichterung und Förderung vom Kauf und Verkauf von Bio-Kompost durch staatliche Subventionen;
- Unterstützung der ULBs bei der besseren Verwaltung von Bestand, Lager, Herstellung und Vertrieb;
- Die lokale Verwaltung erhält einen aktuellen Bericht über die Produktion und den Verkauf von Kompost aus den ULBs - alles in Echtzeit.
Ein Projekt-Streiflicht
Apoorva, 35 Jahre, Landwirt aus dem Dorf Peth in Maharashtra, ist seit kurzem einer der Test-Nutzer des HARIT Tickers und berichtet: "Die neue digitale Handelsplattform für Kompost gibt mir die Möglichkeit, qualitativ hochwertigen Bio-Kompost aus der Stadt schnell und unkompliziert direkt per App zu bestellen“. Den Kompost erhält Apoorva direkt aus der am nächsten gelegenen städtischen Kompostieranlage in Nashik oder bei der Bauernorganisation im Dorf. Landwirtschaftliche Organisationen spielen eine Schlüsselrolle, denn sie kaufen größere Mengen des Komposts ein und reduzieren damit Transportkosten. Mit Hilfe der Blockchain-basierten Lieferkettenverwaltung, entsteht ein effizienterer Prozess entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Bestand, Herstellung, Lager und Verkauf des Komposts werden so transparent, schnell und in hoher Qualität gewährleistet – und das auf kostengünstige und nachhaltige Weise.