eKYC – Biometrie im Kampf gegen Hunger und Unterernährung
Das indische „Targeted Public Distribution System“ (TPDS) ist das umfangreichste System zur Verteilung von Lebensmitteln der Welt. Sogenannte „Fair Price Shops“ im ganzen Land sind Anlaufpunkt für circa 790 Millionen Bürger*innen, die dort preiswertes, vom Staat subventioniertes Getreide und Reis erhalten. Allein im Bundesstaat Madhya Pradesh suchen etwa 54 Millionen Menschen regelmäßig die Fair Price Shops auf. In dem System der Shops haben sich im Laufe der Zeit allerdings doppelte Einträge eingeschlichen. Zudem wurden die wertvollen Güter in der Vergangenheit auch an Betrüger*innen verteilt, die sich mit falschen Identitäten angemeldet haben. Das Projekt „Ernährung sichern, Widerstandsfähigkeit gegenüber Hungerkrisen stärken“ (FaNS) unterstützt das Ministerium für Nahrungsmittel, zivile Versorgung und Konsumentenschutz in Madhya Pradesh bei der Bewältigung dieses Problems, das die gerechte Zuteilung der Lebensmittel behindert. In einem Pilotprojekt wurden deshalb neuartige, elektronische „know your customer“ (eKYC) Systeme in allen 25.000 Fair Price Shops in Madhya Pradesh eingeführt. War es früher vergleichsweise einfach mit einem gefälschten Ausweis an vergünstigte Lebensmittel zu kommen, ermöglicht eine neue Technik in Form von Fingerabdruckscannern eine biometrisch eindeutige Erfassung sowie eine schnelle und sichere Identifizierung einer Person an den Fair Price Shops. Darüber hinaus erlaubt es durch die Zusammenführung der Daten, doppelte Einträge aufzuspüren. So hilft das eKYC Verfahren dabei, lebenswichtige Ressourcen fair innerhalb der Bevölkerung zu verteilen.