Waldschutz im Kongobecken unterstützen
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Unterstützung der Kongobeckenwaldpartnerschaft
Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Länder: Burundi, Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Demokratische Republik Kongo, Gabun, Äquatorialguinea, Republik Kongo, Ruanda, Sao Tome und Príncipe
Politischer Träger: Commission des Forêts d'Afrique Centrale (COMIFAC), Zentralafrikanische Waldkommission
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2022
Ausgangssituation
Im zentralen Afrika erstreckt sich der zweitgrößte zusammenhängende Tropenwald der Welt: Sein Erhalt ist für das globale Klima und die Artenvielfalt von herausragender Bedeutung. Über die Hälfte des Waldes befindet sich in der Demokratischen Republik Kongo.
Die Wälder des Kongobeckens umfassen insgesamt 240 Millionen Hektar. Sie speichern rund 25 Prozent der gesamten Menge an CO2, die weltweit in Tropenwäldern gebunden ist. Waldfläche und Speicherfähigkeit nehmen jedoch ab. Gründe dafür liegen unter anderem in der wachsenden Bevölkerung und deren Flächen- und Brennholzbedarf. Um diesen zu decken sowie Einkommen für die Bevölkerung zu generieren, werden bewaldete Flächen in andere Landnutzungsformen wie Ackerland umgewandelt. Dadurch sinkt die Bodenfruchtbarkeit zunehmend, was wiederum die Ökosysteme beeinträchtigt.
Beim Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung im Jahr 2002 in Johannesburg wurde daher die Kongobeckenwaldpartnerschaft (Congo Basin Forest Partnership, CBFP) ins Leben gerufen. Die Partnerschaft trägt über eine Vielzahl diverser Mitglieder zum regionalen Waldschutz bei. Neben den zehn waldreichen Anrainerstaaten beteiligen sich Geberländer, internationale und zivilgesellschaftliche Organisationen, Universitäten, Forschungseinrichtungen und die Wirtschaft. Im Januar 2020 übernahm das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) den Vorsitz der Partnerschaft.
Ziel
Die Partnerschaft trägt zur internationalen Sichtbarkeit des Kongobeckens bei. Durch die CBFP erhält die zweitwichtigste grüne Lunge unseres Planeten eine stärkere Stimme. Die Partnerschaft koordiniert und intensiviert Anstrengungen zu Schutz und nachhaltiger Nutzung der Wälder. Auf diese Weise wird das Management natürlicher Ressourcen verbessert, was sich positiv auf den Lebensstandard im Kongobecken auswirkt. Mitgliedstaaten harmonisieren ihre Umwelt- und Waldpolitik und verbessern das Management grenzüberschreitender Schutzgebiete.
Vorgehensweise
Das Projekt sichert die Funktionsfähigkeit der CBFP und verbessert die internationale Wahrnehmung des bedeutenden Naturraumes. Dies geschieht durch Pflege des breiten Netzwerkes der Partnerschaft, Vorbereitung politscher Vereinbarungen, Einspeisen neuer Themen und Organisation von Gipfeltreffen.
Die Roadmap des deutschen CBFP-Vorsitzes enthält folgende Fokusthemen:
- Die N'Djamena Deklaration umsetzen mit dem Ziel, die wachsenden Herausforderungen für Umwelt, Sicherheit und Gesellschaft zu bewältigen, die durch zunehmende Weidewirtschaft im Sahelraum und Zentralafrika entstehen.
- Eine gemeinsame Position der CBFP-Mitglieder für Verhandlungsprozesse der Rio-Konventionen entwickeln.
- Den Dialog mit chinesischen Partnern vertiefen: China ist mit 60 Prozent der Exporte ein Hauptabnehmer zentralafrikanischen Holzes. Zum Waldschutz sind daher gemeinsame Lösungen erforderlich.
- Die interne Organisations- und Koordinationsfähigkeit der dynamisieren und Arbeitsschwerpunkte vorheriger Vorsitzstaaten kontinuierlich weiterführen.
Das Vorhaben koordiniert die erforderlichen gemeinsamen Aktivitäten der Beteiligten und verbessert Vernetzung, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der CBFP. Dazu finden jährliche Mitgliederkonferenzen und thematische Veranstaltungen statt. Diese bieten Gelegenheit, um Informationen auszutauschen, neue Ansätze einzuspeisen und Aktivitäten zu koordinieren. Die Mitglieder sind zudem durchgehend in verschiedenen Arbeitsgemeinschaften aktiv.
Derzeit beteiligt sich das Vorhaben an der Organisation und Umsetzung des geplanten Tropenwaldsymposiums des BMZ im Juli 2021. Zudem arbeitet es verstärkt mit der Zentralafrikanischen Waldinitiative (CAFI) zusammen.
Wirkungen
Im Dezember 2020 fand das jährliche CBFP Council Meeting in Kinshasa statt. Die Mitglieder haben dort an einer gemeinsamen Positionierung für wichtige internationale Konferenzen gearbeitet – wie die Klimakonferenz der Vereinten Nationen und das Übereinkommen über die biologische Vielfalt. Auch die zivilgesellschaftlichen Organisationen nahmen daran teil und stimmten sich regional ab.
Stand: April 2021