Förderung von Selbstständigkeit und Unternehmertum unter jungen Menschen in Kenia

Projektkurzbeschriebung

Bezeichnung: Programm zur Förderung des Unternehmertums (Gründerzentrum)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Kenia
Kofinanziert von: Deutsche Entwicklungsbank (KfW)
Politischer Träger: Ministerium für Industrialisierung, Handel und Unternehmensentwicklung
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2023

Ausgangssituation

Kenia steht bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, insbesondere unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen, vor großen Herausforderungen. Zwei Drittel der erwerbstätigen Bevölkerung sind zwischen 15 und 34 Jahre alt, und schätzungsweise 80 Prozent der Arbeitslosen in Kenia sind junge Menschen. Die ILO (Internationale Arbeitsorganisation) schätzt, dass die Jugendarbeitslosigkeit in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt 26 Prozent betrug (ILO 2017). Damit wies Kenia im Jahr 2016 die höchste Arbeitslosenquote in Ostafrika auf. 

Zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit zielt das Programm auf die Integration von Beschäftigungskonzepten durch die neue und bessere Arbeitsplätze geschaffen und die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt erhöht wird. Dabei sollen Arbeitsangebot und -nachfrage aufeinander abgestimmt und die wirtschaftlichen und beschäftigungspolitischen Rahmenbedingungen verbessert werden. Dazu gehören Maßnahmen rund um Dienstleistungen zur Unternehmensentwicklung und den Zugang zu Finanzdienstleistungen. Ziel dabei ist, die Schaffung von Arbeitsplätzen in formellen und informellen jungen Unternehmen aus ausgewählten Industrie- und Dienstleistungsbranchen zu fördern. 

Ziel

Das beschäftigungsfördernde Wachstum von formellen und informellen Jungunternehmen in ausgewählten industriellen und dienstleistungsorientierten Sektoren ist gesteigert.

Vorgehensweise

Zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit von jungen Menschen ist das Projekt in den folgenden Bereichen tätig:

Förderung von marktbasierten Modellen: Jungunternehmen müssen innovative marktbasierte Modelle übernehmen, damit ihre Unternehmen wachsen können. Das Programm macht junge Unternehmen mit Produkten und Dienstleistungen ausfindig, die ein hohes Marktpotenzial aufweisen. Diese Unternehmen erhalten dann Zugang zu branchenspezifischen Design-Thinking-Seminaren und werden in Mentorenprogramme mit großen Unternehmen eingebunden. Eine strukturierte Zusammenarbeit zwischen Groß- und Jungunternehmen kann dazu führen, dass marktorientierte Geschäftsideen entstehen bzw. bestehende Konzepte angepasst werden, woraus sich wiederum Wachstumschancen für Jungunternehmen ergeben.

Förderung von Dienstleistungen für unternehmerische Fähigkeiten: Das Programm richtet auf sektoraler Ebene Beschleuniger und Mentorenprogramme ein. Junge Unternehmen mit verbessertem Zugang zu sektorspezifischen Schulungs-, Coaching- und Mentoring-Maßnahmen werden dadurch unterstützt, dass ihre unternehmerischen Kapazitäten für die weitere Entwicklung verbessert werden. In den Schulungen lernen die Führungskräfte und Mitarbeitenden der Unternehmen auch, wie sie ihre Produkte und Dienstleistungen diversifizieren und vermarkten können, was wiederum zu besseren Absatzchancen und Geschäftswachstum führt.

Verbesserter Zugang zu bedarfsgerechten Finanzdienstleistungen: Bei der Förderung des Wachstums von jungen Unternehmen ist der Zugang zu bedarfsgerechten Finanzdienstleistungen von entscheidender Bedeutung. Das Programm arbeitet mit bestehenden Finanzpartnern zusammen, um ausgewählten Jungunternehmerinnen und -unternehmern grundlegende Finanzkenntnisse zu vermitteln, damit sie für ihre Unternehmen eine solides Finanzmanagement mit entsprechender Bonität aufbauen können. Die Versorgung junger Unternehmen mit den entsprechenden Informationen erleichtert diesen den Zugang zu Finanzdienstleistungen, so dass sie ihren Umsatz stabilisieren und Investitionen tätigen können, die zu höherem Wachstum führen.

Im Rahmen der Programminitiativen unterstützt das Programm in Zusammenarbeit mit dem kenianischen Ministerium für Industrialisierung, Handel und Unternehmensentwicklung die Einrichtung eines Gründerzentrums in den Kenya Industrial Estates (K.I.E). Das Zentrum soll einen Raum bieten, in dem sich junge Unternehmer*innen mit Mentorinnen und Mentoren sowie anderen Akteuren aus dem Bereich der Unternehmensentwicklung treffen können, um ihre Fähigkeiten auszubauen und sich effektiv zu vernetzen.

Stand: März 2021