Klimarisiken vorbeugen: Thailands Nationaler Anpassungsplan
Projektkurzbeschreibung
Projektbezeichnung: Risikobasierter Nationaler Anpassungsplan (Risk-NAP)
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Land: Thailand
Partner: Office of Natural Resources and Environmental Policy and Planning (ONEP)
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2021
Ausgangssituation
Thailand entwickelt seit 2015 einen Nationalen Anpassungsplan und reagiert damit auf die zunehmenden Verluste und Schäden durch den Klimawandel. Obwohl Klimaanpassung bereits Teil des Klimaschutz-Masterplans und anderer landesweiter Richtlinien ist, fehlen nach wie vor konkrete Informationen über Klimarisiken und die erforderlichen Maßnahmen zur Anpassung an diese Risiken. Gleichzeitig haben Provinzen und Gemeinden Klimarisiken und Anpassungsoptionen noch nicht konsequent genug in ihre Planungen integriert.
Ziel
Die Ergebnisse der Klimarisikoanalyse und die im Nationalen Anpassungsplan (NAP) definierten Prioritäten fließen sowohl in nationale Strategien für unterschiedliche Themengebiete als auch in subnationale Planungen ein. Finanzierungsinstrumente und Budgetierungssystem sind auf die Anforderungen des NAP ausgerichtet, um die Durchführung von Anpassungsmaßnahmen zu fördern.
Vorgehensweise
Um die Ziele des Vorhabens zu erreichen, führt das Projektteam mit den nationalen Projektpartnern sowie mit Partnern in vier Pilotgebieten Klimarisikoanalysen durch.
Die Analysen liefern die wissenschaftliche Grundlage für die Entwicklung nationaler Politik- und Anpassungsmaßnahmen. Gestützt auf die Risikobewertung begleitet das Vorhaben die Erarbeitung des NAP mit Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung für politische Entscheidungsträger*innen. Es unterstützt zudem den fachlichen Austausch mit internationalen Sachverständigen.
Der risikobasierte NAP dient als Leitfaden für Klimaanpassung, Verankerung und Umsetzung in Thailand. Sobald der NAP vorliegt, fördert das Projekt dessen Verankerung in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen und in regionale sowie kommunale Planungen. Zudem unterstützt es die Einrichtung eines Monitoring- und Evaluierungssystems. Das Vorhaben berät seine Partner auch dabei, das bestehende Budgetierungssystem an die Erfordernisse des NAP anzupassen.
Wirkungen
Das Vorhaben hat die Verankerung von Anpassungsstrategien auf Landesebene insbesondere in drei Bereichen unterstützt: Gesundheit, Tourismus und Siedlungswesen. Die Risiken des Klimawandels wurden analysiert und bei relevanten Planungen berücksichtigt.
Im Hinblick auf die Finanzierung trägt das Vorhaben zur Schätzung der Kosten für die Umsetzung des NAP und zur Einbindung von Klimawandelkriterien in den thailändischen Umweltfonds bei. Außerdem unterstützt es bei der Analyse, der im Zuge des (Entwurfs des) Klimaschutzgesetzes vorgeschlagenen Wirtschafts-und Finanzierungsinstrumente.
Mit der gemeinsamen Entwicklung integrierter Strategien durch die Partner leistet das Vorhaben zudem einen Beitrag zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) und zur Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung. Informationen über Klimarisiken, Perspektiven für die Anpassung an den Klimawandel und gezielte Schulungsmaßnahmen wurden von den zuständigen Behörden aufgenommen und haben so in den beteiligten Bereichen zu besserem Verständnis und mehr Fachwissen geführt.
Regional hat das Vorhaben in vier Pilotgebieten die im NAP vorgeschlagenen Anpassungsmaßnahmen auf den Weg gebracht. Dabei wurden gebietsbezogene Klimarisikoanalysen und sozioökonomische Szenarien erstellt und eingesetzt. Wichtige Vertreter*innen aus Tourismus, Landwirtschaft, Siedlungswesen, Gesundheit und Wasser waren in die Planung in den Pilotgebieten miteinbezogen. Das Ziel: die wichtigsten gebietsspezifischen Klimarisiken und Ansatzpunkte für Anpassung an den Klimawandel zu ermitteln und Entwicklungspläne in klimaresiliente und nachhaltige Bahnen zu leiten.
Stand: Januar 2021