Bekämpfung von Meeresmüll
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Globales Sektorvorhaben zur Unterstützung des BMUV bei der Durchführung des Förderprogramm „Marine Debris Framework – Regional hubs around the globe“
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
Land: Global
Politischer Träger: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2023
Ausgangssituation
Kaum eine andere globale Bedrohung der Ozeane ist heute so sichtbar wie die Verschmutzung durch Plastikmüll. Wie in Medienberichten oft dargestellt, hat die zunehmende Vermüllung der Ozeane ein alarmierendes Ausmaß erreicht. Große Flüsse spielen insbesondere in Asien und Afrika eine wesentliche Rolle, indem sie Makro- und Mikroplastik vom Land ins Meer transportieren. Unzureichende Abfallmanagementsysteme in Küstengebieten tragen ebenfalls zur Verschmutzung durch Plastikmüll bei.
Verschiedene Interessengruppen aus politischen, privatwirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Bereichen sehen einen Paradigmenwechsel als notwendig an, um Meeresmüll erfolgreich zu bekämpfen. Derzeitige Strategien zielen vor allem darauf ab, den weiteren Eintrag so effektiv wie möglich zu begrenzen, indem Vermeidungs- und Reduktionsmöglichkeiten eingesetzt werden. Neben Verboten und freiwilligen Ansätzen wie das Reduzieren von Einwegplastik wird auch diskutiert, wie Hersteller, Händler und andere Beteiligte in die Pflicht genommen werden können. Einen weiteren wichtigen Ansatz, um gesellschaftliche Verhaltensänderungen in Bezug auf Abfalltrennung sowie Abfallvermeidung anzustoßen, stellen bewusstseinsbildende Maßnahmen dar.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) trägt mit dem Förderprogramm „Marine Debris Framework – Regional hubs around the globe“ (Marine:DeFRAG) dazu bei, diese weltweite Herausforderung zu lösen. Oberstes Ziel ist es, die Abfallmenge direkt an der Quelle zu vermeiden, sodass der Plastikmüll gar nicht erst in die Meere gelangt. Hierzu gehören mittelfristige Maßnahmen, die die Mengen an Plastikmüll reduzieren, indem Anreize für verantwortliches Handeln geschaffen werden. Kurzfristige Maßnahmen sollen beispielsweise funktionierende Abfall- und Kreislaufmanagementsysteme aufbauen und fördern.
Ziel
Ausgewählte Entwicklungs- und Schwellenländer werden dabei unterstützt, wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung von Meeresmüll umzusetzen.
Vorgehensweise
Das Vorhaben zielt darauf ab, das BMUV bedarfsgerecht zu beraten. Hierbei berücksichtigt es den nationalen und internationalen Diskurs zur Bekämpfung von Meeresmüll. Das Projekt stärkt den internationalen Erfahrungsaustausch durch zielführende Strategien und Ansätze. Darüber hinaus berät es Partner*innen in Entwicklungs- und Schwellenländern und unterstützt die Umsetzung konkreter Maßnahmen. Die Aktivitäten dieses Projekts gliedern sich in drei Arbeitsbereiche:
1. Technische und konzeptionelle Zuarbeit für das BMUV
Durch die konzeptionelle Zuarbeit konkretisiert das Vorhaben wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung von Meeresmüll in ausgewählten Entwicklungs- und Schwellenländern und trägt somit zu Ihrer Umsetzung bei:
- Mit ausgewählten Partnerländern werden Maßnahmen identifiziert, mit denen Meeresmüll vermieden und reduziert wird.
- Informationen und Wissen werden für das BMUV aufbereitet.
2. Stärkung des internationalen Erfahrungsaustausches
Das Vorhaben bringt aktiv Lösungsansätze und aufbereitete Erfahrungen, beispielsweise aus Deutschland, in den internationalen Diskurs zur Bekämpfung von Meeresmüll ein:
- Vorträge und Workshops zu Schlüsselthemen für Entwicklungs- und Schwellenländer werden vorbereitet. Diese umfassen beispielsweise erweiterte Produzentenverantwortung oder Optionen zu kreislaufwirtschaftlichen Ansätzen.
- Studien, Analysen und Ergebnisse aus Pilotprojekten werden einem breiten Fachpublikum in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Verfügung gestellt.
3. Initiierung erster Maßnahmen in ausgewählten Partnerländern
Das Vorhaben unterstützt ausgewählte Partnerländer dabei, Handlungsansätze auszuarbeiten und erste Maßnahmen zur Bekämpfung von Meeresmüll umzusetzen:
- Zusammen mit Handlungsträger*innen in ausgewählten Entwicklungs- und Schwellenländern realisiert es Informations-, Sensibilisierungs- oder Szenario-Workshops.
- Ausgewählte Partnerländer werden z.B. zu Mehrwegsystemen beraten sowie dazu, wie Einwegplastik reduziert werden kann. Fünf Kleinprojekte in Partnerländern sollen initiiert werden.
Stand: Januar 2021