Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung stärken
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Unterstützung von Wirtschaftsreformen und einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung in Regionen Usbekistans
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Usbekistan
Politischer Träger: Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Armutsreduzierung der Republik Usbekistan
Gesamtlaufzeit: 2021 bis 2023
Ausgangssituation
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion öffnete sich Usbekistan wirtschaftlich nur zögerlich. Heute ist das Land noch immer stark von Prinzipien der Planwirtschaft geprägt. Die Ende 2016 eingeleiteten liberalen Wirtschaftsreformen zeigen jedoch erste Wirkungen: 2019 wurden im Rahmen der Privatisierungspolitik der Regierung staatliche Pakete von Aktien an Unternehmen in der Chemie- und Ölgasindustrie, Maschinenbau, Banken- und Versicherungssektor der einheimischen Bevölkerung und ausländischen Investoren angeboten. Im ersten Quartal 2019 stiegen die ausländischen Direktinvestitionen in Usbekistan auf 1,2 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von rund 90 Prozent im Vergleich zum gleichen Quartal im Vorjahr entspricht. Mit einem jährlich wachsenden Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 5 bis 8 Prozent seit 2005, ist Usbekistan eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften Zentralasiens, besonders aufgrund der Förderung von Gold, Öl und Gas sowie des umfangreichen Baumwollanbaus. Darüber hinaus hat Usbekistan mit umfassenden öffentlichen Fördermaßnahmen, wie Infrastrukturinvestitionen und der Subvention der genannten Schlüsselindustrien und der Landwirtschaft, auf die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 reagiert.
Dennoch wirkt sich die Strategie zur Wohlfahrtsverbesserung der usbekischen Regierung (Welfare Improvement Strategy of Uzbekistan) bislang nicht gleichmäßig regional und branchenübergreifend auf die Wirtschaft aus. Die hohe Unterbeschäftigung im ländlichen Raum bleibt eine zentrale Herausforderung.
Ziel
Wirtschaftsreformen stärken die lokale Wirtschaftsentwicklung in den Regionen Usbekistans mit Schwerpunkt auf Karakalpakstan, Fergana, Namangan und Andijan.
Vorgehensweise
Das Vorhaben trägt dazu bei, wirtschaftspolitische Reformmaßnahmen in der Landwirtschaft und dem Tourismus sowie damit verbundener Branchen wie Kunsthandwerk und Seide umzusetzen. Es fördert inklusives Wachstum und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung mit Fokus auf den ländlichen Raum. Gleichzeitig wirkt es daran mit, Beschäftigung und Einkommensmöglichkeiten zu schaffen. Das Vorhaben konzentriert sich auf die Region Karakalpakstan sowie die drei Regionen des Ferganatals: Namangan, Andijan und Fergana.
In vier Bereichen ist das Vorhaben aktiv:
Zum einen stärkt es bewährte und innovative Ansätze in ausgewählten beschäftigungs- und einkommenswirksamen Wertschöpfungsketten. Dies soll die von der Privatwirtschaft getragene lokale Wirtschaftsentwicklung fördern.
Zum anderen steigert das Vorhaben die Leistungsfähigkeit von Dienstleistern entlang der Wertschöpfungskette. Damit sollen sie ihre Beratungsdienstleistungen für wachstumsorientierte Betriebe in den Interventionsregionen ausbauen und langfristig anbieten.
Weiterhin werden die Kompetenzen lokaler Handlungsträger*innen gestärkt, mit dem Ziel, regionale Wertschöpfungspartnerschaften von Landwirtschaft, Tourismus und weiteren Branchen zu identifizieren. Die lokale Wirtschaft soll so möglichst breit aufgestellt werden.
In öffentlich-privaten Austauschformaten sammelt das Vorhaben schließlich die bisherigen Erfahrungen, um daraus wirtschaftspolitische Reformvorschläge zu erstellen.
Gemeinsam mit ausgewählten Interessensvertretungen der Wirtschaft sowie Fachinstitutionen (Kammern, Verbände, Agrarinstitute) fördert das Vorhaben damit die regionale Wirtschaftsentwicklung und baut Dienstleistungsangebote (Information, Aus- und Weiterbildung, Training, Beratung) aus. Die lokale und regionale Verwaltung sowie politische Entscheidungsträger*innen sind in diesen Prozess eingebunden. Das stärkt nicht nur deren Fähigkeiten im Bereich regionaler und lokaler Wirtschaftsentwicklung, sondern verbessert auch den Dialog zwischen privaten und öffentlichen Institutionen. Außerdem arbeitet das Vorhaben mit relevanten Fachministerien, Forschungseinrichtungen sowie nationalen Akademien zusammen.
Stand: Januar 2021