Klimaresilienter Wassersektor in Grenada (G-CREWS)
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Klimaresilienter Wassersektor in Grenada (G-CREWS)
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) ; Kofinanziert durch den Green Climate Fund
Land: Grenada
Politischer Träger: Ministerium für Infrastrukturentwicklung, öffentliche Versorgungsleistungen, Energie, Transport und Implementierung
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2025
Ausgangssituation
Grenada verfügt nur über geringe Wasservorkommen – ein Problem, das sich durch die steigenden Durchschnittstemperaturen und die unregelmäßigeren Niederschläge verschärft hat. Gleichzeitig führen häufiger auftretende Starkregenereignisse zu Ausfällen der Wasserversorgung, weil das Rohwasser zu stark getrübt ist. Der Anstieg des Meeresspiegels wiederum lässt Salzwasser in küstennahe Grundwasserleiter eindringen, wodurch die ohnehin schon knappen Wasserreserven weiter verringert werden. Diese Entwicklung gefährdet nicht nur die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung, sondern auch das Wachstum der grenadischen Wirtschaft, und zwar vor allem in den Bereichen Landwirtschaft und Tourismus.
Ziel
Die systemische Klimaresilienz des Wassersektors von Grenada ist gestärkt, und der Wassersektor wird effizienter geführt.
Vorgehensweise
Das Projekt unterstützt die umfassende Umgestaltung der Wasserwirtschaft auf verschiedenen Ebenen und zielt darauf ab, die allgemeine Resilienz des Inselstaats zu verbessern. Dazu werden Bürger*innen und Unternehmen als Wassernutzende sowie der öffentliche Sektor als Anbieter von Trinkwasser und Betreiber der wasserwirtschaftichen Infrastruktur eingebunden. Durch eine sachgerechte Steuerung und Regulierung, wirtschaftliche Anreize sowie Sensibilisierungsmaßnahmen sollen Verhaltensänderungen herbeigeführt werden.
Die Nationale Wasser- und Abwasserbehörde (National Water and Sewerage Authority, NAWASA) ist für die für die Trinkwasserversorgung der etwa 112.000 Bürger*innen sowie von mehreren hunderttausend Touristen zuständig, die jährlich nach Grenada kommen. Die NAWASA plant, ihre Leistungen durch den Bau von modernen Wasserversorgungsanlagen und die Einführung von zeitgemäßen Betriebs- und Wartungsverfahren zu verbessern.
Das Vorhaben umfasst drei Komponenten:
- klimaresistente Wasserwirtschaft
- klimaresistente Wassernutzende
- klimaresiliente Wasserversorgungsanlagen
- zusätzlicher Beitrag der Wasserwirtschaft zu den Klimazielen Grenadas
- regionale Lernprozesse und Weitergabe von Lernerfahrungen
Wirkung
Angestrebte Auswirkungen
Alle Bürger*innen Grenadas sowie Landwirtschaft und Gewerbe profitieren von einer besseren Wasserversorgung, und zwar insbesondere in Trockenzeiten sowie nach Extremwetterereignissen.
- Mit der Einrichtung einer Stelle für die Bewirtschaftung der Wasservorkommen stärkt die Regierung die Gesamtsteuerung des Wassersektors in dem aus drei Inseln bestehenden Land und schafft die Voraussetzungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wasservorkommen.
- Die grenadinische Entwicklungsbank plant die Errichtung und Verwaltung eines Challenge Fund, der Akteure in der Landwirtschaft und im Tourismus mit Zuschüssen dabei unterstützt, in ihren Betrieben Wassersparmaßnahmen umzusetzen.
- Durch die Verbesserung der Infrastruktur und die Bereitstellung von weiteren Speichertanks soll die Wasserversorgung auch während der häufiger auftretenden Trockenphasen oder bei Katastrophen gesichert werden.
- Die Leistungsfähigkeit der Wasserversorgungsanlagen soll verbessert werden, um die Wasserverluste bei der Wasserverteilung zu verringern.
- Zur Sicherung der Finanzierbarkeit der Wasserversorgungsstruktur sollen die laufenden Kosten (z. B. die Stromkosten) gesenkt werden. Zu diesem Zweck ist geplant, verstärkt auf erneuerbare Energien und Energiesparmaßnahmen zu setzen.
- Das Projekt unterstützt Grenada dabei, in der Region Maßstäbe für eine klimaresiliente Wasserwirtschaft zu setzen. Andere karibische Länder sollen von dem ständigen Austausch von Erfolgsgeschichten und Lernerfahrungen aus dem G-CREWS-Projekt profitieren.