Die gesellschaftliche Inklusion von Roma und anderen marginalisierten Gruppen in Serbien fördern

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Inklusion von Roma und anderen marginalisierten Gruppen in Serbien
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Serbien
Politischer Träger: Министарство за људска и мањинска права и друштвени дијалог / Romanised: Ministarstvo za ljudska i manjinska prava i društveni dijalog / Ministerium für Menschen- und Minderheitenrechte und gesellschaftlichen Dialog
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2023

Igor Živanović ist ein junger Roma-Rückkehrer aus Deutschland, der an einer InR-Berufsausbildung teilnahm und direkt nach Abschluss der Ausbildung eingestellt wurde (Bildnachweis: GIZ/Vojislav Gelevski).

Ausgangssituation

Gemäß einem Bevölkerungszensus aus dem Jahr 2011 leben in Serbien 147.000 Roma. Das entspricht 2,1 Prozent der Bevölkerung. Schätzungen gehen jedoch von tatsächlich 500.000 oder mehr Menschen aus. Aus diesem Grund könnten eine erfolgreiche Inklusion der Roma in die Mainstream-Gesellschaft sowie eine Beseitigung der bestehenden Hürden umfassend zu Serbiens wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung beitragen.

Gegenwärtig gehören Roma– insbesondere die Frauen und Mädchen sowie binnenvertriebene Roma – zu den marginalisiertesten und am meisten ausgeschlossenen Bevölkerungsgruppen in Serbien. Oft verfügen Roma nicht über eine offizielle Schul- und Berufsausbildung und erleben weit verbreitete Diskriminierung. Dies führt zu Problemen wie dem Ausschluss vom Arbeitsmarkt, von staatlichen Leistungen, von Aus- und Weiterbildung oder Gesetzgebungsprozessen.

Ziel

Zivilgesellschaft, Politik, Privatwirtschaft und Verwaltung in Serbien setzen erfolgreich die nationale „Strategie zur gesellschaftlichen Inklusion von Roma“ (Strategy for the Social Inclusion of Roma) um.

100 für die Zukunft: InR unterstützt das Projekt "100 for Future" mit dem Ziel, 100 Roma-Frauen durch eine Reihe von Workshops zu befähigen, aktive Bürgerinnen zu werden und sich an lokalen und nationalen Diskussionen über politische Maßnahmen, die Roma-Frauen betreffen, zu beteiligen. Ministerin Gordana Čomić (Ministerin für Menschen- und Minderheitenrechte und sozialen Dialog) hat als Workshop-Moderatorin eine aktive Rolle in diesem Projekt übernommen (Bildnachweis: GIZ/Vojislav Gelevski).

Vorgehensweise

Um die Inklusion von Roma zu verbessern, hat die serbische Regierung die „Strategie zur gesellschaftlichen Inklusion von Roma“ verabschiedet. Das Projekt unterstützt die Umsetzung und verfolgt in unterschiedlichen Bereichen die folgenden Hauptziele:

Landesweit:

  • Zusammenarbeit und Netzwerkbildung zwischen den Akteuren in allen Bereichen unterstützen
  • Ein landesweites Monitoring- und Evaluierungssystem entwickeln
  • Landesweite Antidiskriminierungskampagnen und Antidiskriminierungsschulungen durchführen

Regional:

  • Die kommunalen Selbstverwaltungen bei Erarbeitung und Umsetzung von Integrations- und Aktionsplänen unterstützen
  • Finanzielle Unterstützung für lokalangesiedelte Integrationsmaßnahmen zur Verfügung stellen
  • Die Bedeutung der wirtschaftlichen und sozialen Reintegration von Rückkehrenden in den Vordergrund stellen

Individuell

  • Innovative und individuell zugeschnittene Maßnahmen zur Beschäftigungsförderung von schwer vermittelbaren und marginalisierten Menschen zur Verfügung stellen
  • Zusammen mit einem Netzwerk aus zivilgesellschaftlichen Organisationen ein Maßnahmenangebot zur Beratung sowie psychosozialen und rechtlichen Unterstützung fördern

Während der noch andauernden Pandemie setzte das Projekt für die durch die Lockdownmaßnahmen am stärksten betroffenen Gruppen Notfallmaßnahmen um. Teil davon waren Cash-for-work-Maßnahmen, Zugang zu Trinkwasser, Fernunterricht, die Verteilung medizinischer Produkte und Informationskampagnen.

Roma und andere marginalisierte Menschen unterstützen die Projektmaßnahmen aktiv in ihrer Rolle als „Protagonisten des Wandels“ (Protagonists of Change).

Stand: März 2022

Sanja Petrovic: Sanja Petrovic wurde dabei unterstützt, eine Weberkooperative namens "Batara" in Šabac zu gründen (Bildnachweis: GIZ/ Miodrag Mitja Bogdanovic).