Lokale Wertschöpfung und Richtlinien verbessern
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Integrierte wirtschaftliche Entwicklung im Rohstoffsektor
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Mauretanien
Politischer Träger: Mauretanien
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2021
Ausgangssituation
Wie kaum ein anderes Land auf der Welt ist Mauretanien abhängig von Einnahmen aus dem Rohstoffsektor. Der Exportumsatz und die staatlichen Einnahmen aus diesem Bereich werden von den schwankenden Weltmarktpreisen bestimmt. Neben dem industriellen Bergbau hat sich in den vergangenen drei Jahren der handwerkliche Goldbergbau entwickelt, der immer wichtiger wird. Dadurch entstanden Einkommen und Arbeitsplätze für ungefähr 80.000 Menschen.
Die Regierung strebt eine Diversifizierung der Produktionsbasis im industriellen Bergbausektor an. Zusätzlich zu dem schon bestehenden Abbau von Gold, Kupfer, hochreinem Quarz (Silizium) sowie Schwermineralsanden (Titan, Zirkonium) wurden neue Abbaulizenzen auch für Phosphat- und Uran-Vorkommen vergeben.
Die nationale Strategie für beschleunigtes Wachstum und geteilten Wohlstand „Stratégie de croissance accélérée et de prospérité partagée“ (SCAPP) bildet den zentralen Orientierungsrahmen auf nationaler Ebene. Die „SCAPP“ hat den Rohstoffbereich als einen der zentralen Faktoren für ein langfristiges Wirtschaftswachstum in Mauretanien bestimmt. Zudem konkretisiert die nationale Bergbaustrategie die politische Zielsetzung in mehreren strategischen Handlungsfeldern und liefert den Grundstein für das Vorhaben.
Ziel
Die Voraussetzungen für eine optimale Nutzung des Potenzials des Bergbaubereichs wurden geschaffen und haben zur langfristigen wirtschaftlichen Transformation beigetragen.
Vorgehensweise
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH setzt Aktivitäten in verschiedenen Handlungsfeldern um.
Im ersten Handlungsfeld steht die Beratung bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der lokalen Wertschöpfung der Güter und Dienstleistungen des Bergbaus sowie bei der Verarbeitung der gewonnenen Rohstoffe im Fokus:
- Eine Studie gibt Auskunft über den aktuellen Stand der industriellen Bergbauwirtschaft und über die Wirkungen dieses Bereichs. Eine nationale Dialogplattform dient zur lokalen Wertschöpfung. Zudem werden qualifizierende Berufsausbildungen für Jugendliche bestimmt, die dem Bedarf des Bergbaubetriebs in Chami und Zouerat entsprechen.
- Im zweiten Handlungsfeld wird die Leistung der Institutionen zur Kontrolle und Umsetzung von Standards zu Umwelt, Transparenz, Gesundheit, Arbeitsschutz und Menschenrechte sowie der Einhaltung rechtlicher Bestimmungen in handwerklichen Betrieben, gefördert:
Es werden Informationsmaterialien zur Umsetzung von Umwelt-, Gesundheits- und Sozialrichtlinien bereitgestellt, die von den lokalen Nichtregierungsorganisationen (NRO) für ihre Sensibilisierungsaktionen verwendet werden.
Das Ministerium für Umwelt und Nachhaltige Entwicklung prüft die sozioökonomischen und ökologischen Auswirkungen des Bergbaus in den Goldgewinnungszentren von Zouerat und Chami.
- Zudem werden Sensibilisierungs- und Ausbildungsmaßnahmen für Kommunalverwaltungen, Vertreter*innen der Bergleute und der kleinindustriellen Golderzverarbeiter*innen vorbereit und durchgeführt.
Es gibt eine Vorbereitungsstudie zur Einführung einer quecksilberfreien Goldextraktion in den Verarbeitungszentren in Chami und Zouerat.
Entwicklung und Einführung einer Software für Bergbau zur besseren zentralen und dezentralen Verwaltung der Abbau- und Verarbeitungsgenehmigungen im handwerklichen Goldbergbau.