Verbesserung der Gesundheitsversorgung für hoch-infektiöse Krankheiten

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Verbesserung der Gesundheitsversorgung durch Stärkung der Epidemieprävention
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Liberia
Politischer Träger: Ministry of Health, Republic of Liberia
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2020

Isolationseinrichtung im Fish Town Hospital (Bezirk River Gee), gebaut mit finanzieller Unterstützung durch die Kreditanstalt des Wiederaufbaus (KfW) und seitdem in technischen Fragen von der GIZ unterstützt.

Ausgangssituation

Nach der Diagnose des ersten Ebolafalls in Liberia im März 2014 wurden landesweit 10.672 Krankheits- und 4.808 Todesfälle verzeichnet, darunter 187 Todesfälle von Gesundheitsfachkräften. Die Epidemie hat gezeigt, dass das System weder widerstandsfähig gegen Krisen ist noch eine zuverlässige Grundversorgung gewährleistet. Obwohl seit dem Ende des Krieges erhebliche Fortschritte beim Aufbau eines nachhaltigen Gesundheitssystems durch die liberianische Regierung erzielt wurden, stand dieses zum Zeitpunkt des Ausbruchs vor einer Reihe von Herausforderungen. Unzureichende Krankheitsüberwachung und Datenverarbeitung, mangelnde Notfallvorsorge auf allen Ebenen des Systems und unzureichende klinische Versorgung von Ebola-Patient*innen trugen zu der Schwere des Ausbruchs bei.

Die Regierung reagierte hierauf mit dem Gesundheitsinvestitionsplan 2015 bis 2021 mit dem Ziel, stärker aufzubauen („build back stronger“). Ein wichtiger Bestandteil des Investitionsplans ist es, ein Leistungspotenzial zur Erkennung von und eine angemessene Reaktion auf Ausbrüche von Infektionskrankheiten mit epidemischem Potenzial zu schaffen. Dies gilt nicht nur für Ebola. Dieses Projekt wird eine wichtige Rolle beim Aufbau eines widerstandsfähigen Gesundheitssystems spielen, das Ausbrüche erkennen sowie bei Bedarf wirksam reagieren kann.

Ziel

Die Regierung Liberias kann angemessen auf Epidemien reagieren und diese vorbeugen.

Vorgehensweise

Durch eine Zusammenarbeit mit Ministerien, Institutionen und den Gemeinden soll eine integrierte Reaktion auf Notfälle gewährleistet werden. So arbeitet das Vorhaben mit dem Gesundheitsministerium (MoH) und dem Nationalen Institut für öffentliche Gesundheit Liberias (NPHIL) zusammen sowie mit den Bezirksgesundheitsbehörden (vor allem Montserrado und den fünf Bezirken im Südosten Liberias), die für das Management von Notfallvorbereitung und Reaktion verantwortlich sind. In den Gemeinden unterstützt das Vorhaben die Leitung sowie das Personal der Gesundheitseinrichtungen, das für eine sichere und qualitativ hochwertige Versorgung verantwortlich ist, sowie die Mitglieder der Kommune.

Das Projekt erhöht die Leistungsfähigkeit von Isolationseinheiten, die in bestehenden Krankenhäusern integriert sind (integrated severe infectious treatment units, inSITU). Durch das Funktionsfähigmachen und die Renovierung dieser Einheiten kann eine qualitativ hochwertige Versorgung von Infektionskrankheiten bereitsgestellt werden. Diese Arbeiten konzentrieren sich auf wichtige Gesundheitseinrichtungen im Bezirk Montserrado, vor allem auf das Redemption Hospital in Monrovia sowie das Fish Town Hospital im Bezirk River Gee.

Darüber hinaus arbeitet das Projekt mit klinischem Personal und Pflegepersonal verschiedener Einrichtungen zusammen, um funktionelle, personelle, materielle und organisatorische Vorbereitungsprozesse zu verbessern. Zudem werden Patient*innen qualitativ besser versorgt, die in die Isolationseinheiten aufgenommen wurden, und es werden hohe Standards zur Infektionsprävention und -kontrolle geschaffen, um Personal, Patient*innen und die breite Öffentlichkeit zu schützen.

Das Projekt arbeitet auch mit dem Gesundheitsministerium und dem NPHIL zusammen, um nationale Standards und klinische Richtlinien für die Behandlung von infektiösen Erkrankungen zu entwickeln.

Zudem unterstützt das Vorhaben die Partner dabei, wirksame Maßnahmen zur Infektionsprävention und -bekämpfung in den Isolationseinheiten und in den Krankenhäusern umzusetzen, denen diese angegliedert sind.

Das Vorhaben prüft in Simulationsübungen und durch entsprechende technische und organisatorische Beratung, ob Routinesysteme eingehalten werden, die zur Erkennung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene eingesetzt werden.

Die Aktivitäten gewährleisten, dass sich die Bevölkerung weiterhin voll und ganz engagiert und Vertrauen verspürt, sowohl bei der Meldung von Vorfällen hochansteckender Krankheiten zu Überwachungszwecken behilflich zu sein als auch im Falle eines Ausbruchs einer Infektionskrankheit Gesundheitseinrichtungen aufzusuchen.

Focus areas of the project in south-east Liberia and Montserrado County (Monrovia).

Wirkungen

Bislang wurden 75 Mitarbeiter*innen der beiden Kooperationseinrichtungen wurde zu den Richtlinien zur Infektionsprävention und -kontrolle geschult.

In einem Krankenhaus wurden die Verbrennungsanlage und der Autoklav (verschließbarer Druckbehälter) sowie die Abfallzone saniert. Das andere Krankenhaus wurde mit medizinischen und labortechnischen Geräten sowie notwendigen Verbrauchsmaterialien ausgestattet. Darüber hinaus wurden in beiden Krankenhäusern Richtlinien zur Entsorgung von Gesundheitsabfällen eingeführt. Diese Maßnahmen verbessern die Qualität der Versorgung und gewährleisten die Sicherheit der Mitarbeiter*innen.

Es wurde ein System zur Entwicklung nationaler Leitlinien für das Management von Isolationseinrichtungen eingerichtet.

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