Digitale Kompetenzen für die Wirtschaft in Ostafrika

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Exzellenzzentrum für Informations- und Kommunikationstechnologien in Ostafrika (CENIT@EA)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Burundi, Kenia, Ruanda, Süd-Sudan, Tansania, Uganda
Partner: Inter-University Council of East Africa (IUCEA), Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), Nelson Mandela African Institution of Science and Technology (NM-AIST)
Politischer Träger: Sekretariat der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC)
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2021

Studentinnen des Masterstudiengangs „Embedded and Mobile Systems“ auf dem Campus der Nelson Mandela African Institution of Science and Technology (NM-AIST)

Ausgangssituation

Die digitale Transformation ist für die Länder der Ostafrikanischen Gemeinschaft Herausforderung und Chance zugleich. Die aktuellen Entwicklungsstrategien der ostafrikanischen Länder zeigen den hohen Stellenwert, den der Ausbau von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) als Motor für sozioökonomische Entwicklung innehat. Eine entwickelte IKT-Infrastruktur und qualifizierte Fachkräfte sind zentrale Voraussetzungen für die digitale Transformation in Ostafrika. Die Hochschulbildung spielt bei der Qualifizierung dieser Fachkräfte eine herausgehobene Rolle, da das erforderliche Qualifizierungsniveau mit zunehmender Digitalisierung in allen Wirtschaftszweigen steigt. Zusätzlich sind im Rahmen des lebenslangen Lernens technische Trainings für Mitarbeiter*innen in der Wirtschaft notwendig, um sie auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. Einige Universitäten reagieren bereits auf die Anforderungen der Digitalisierung. Die Angebote sind jedoch noch nicht ausreichend auf die Bedarfe der Industrie und des öffentlichen Sektors abgestimmt. Eine effiziente Kooperation zwischen Wirtschaft und Universitäten ist bislang kaum vorhanden.

Ziel

Die Angebote ostafrikanischer Hochschulen für die digitale Transformation der Industrie sind auf die Bedarfe des privaten und öffentlichen Sektors sowie der Zivilgesellschaft ausgerichtet.

Vorgehensweise

Das regionale Exzellenzzentrum für IKT in Ostafrika (CENIT@EA) bietet als Innovationshub eine Plattform für Maßnahmen, die die Industrie in Ostafrika im Hinblick auf die digitale Transformation stärken. Implementierungspartner sind der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und der Inter-University Council of East Africa (IUCEA), als weitere Partner fungieren ein akademisches Konsortium aus sieben deutschen und ostafrikanischen Institutionen sowie der East African Business Council (EABC).

Eine zentrale Maßnahme ist die Ausbildung von IKT-Fachkräften durch den praxisnahen Masterstudiengang „Embedded and Mobile Systems“ bei CENIT@EA an der Nelson Mandela African Institution of Science and Technology (NM-AIST). In Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft wurde ein Labor eingerichtet und ein Lehrplan entwickelt, der auf die Bedarfe der Unternehmen ausgerichtet ist. Die Studierenden gewinnen erste Erfahrungen bei Praktika und forschen im Rahmen ihrer Masterarbeiten an digitalen Lösungen für Unternehmen. Durch Kurse zu den Grundlagen guter Unternehmensführung werden Studierende zudem dazu befähigt, selber unternehmerisch tätig zu werden.

Außerdem bietet CENIT@EA Ausbildungskurse für Fachkräfte in Unternehmen und arbeitslose Absolvent*innen an. Durch Trainings für Dozent*innen an Hochschulen in Ostafrika stärkt CENIT@EA zudem die Lehre für digitale Technologien über das eigene Angebot hinaus.

Schließlich fördert CENIT@EA die regionale Zusammenarbeit von Universitäten und Unternehmen bei der Ausbildung digitaler Kompetenzen. Hierfür werden Kooperationen mit Praxispartnern aus der Privatwirtschaft (zum Beispiel MoU mit IBM) und öffentlichen Institutionen (zum Beispiel EAC Sekretariat, Ministerien, Regulatoren) aufgebaut. Die Veranstaltungsreihe „ICT4Business“ bringt Wirtschaft und CENIT@EA zusammen, um konkrete Herausforderungen für die Unternehmen zu diskutieren und Maßnahmen abzuleiten.

Feierliche Eröffnung von CENIT@EA am 23. August 2019

Wirkungen

Der Masterstudiengang „Embedded and Mobile Systems“ (EMoS) ist in Tansania staatlich geprüft und zugelassen. Im ersten Bewerbungsdurchgang bewarben sich 619 Studierende aus sechs Ländern. Es wurden 25 Stipendien an Studierende aus fünf Ländern vergeben, darunter 24 Prozent Frauen. Zwei Studierende finanzierten ihr EMoS-Studium selbst. Eine zweite Gruppe beginnt im Januar 2020.

Die Studierenden haben bereits erste Kontakte mit der Wirtschaft aufgenommen und werden im September 2020 mit Praktika beginnen und im Anschluss ihre Abschlussarbeiten in Kooperation mit den Unternehmen anfertigen.

Die Unternehmen wurden zunächst in der Entwicklung von Android Mobile Apps trainiert.

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