Duale Berufsausbildung in Kenia einführen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Förderung der Jugendbeschäftigung und beruflichen Bildung in Kenia
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Kenia
Politischer Träger: Ministry of Education (MoE)
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2022

Ein Industriementor bei Capwell Industries zeigt einer Auszubildenden der Industriemechatronik im Rahmen ihrer betrieblichen Ausbildung, wie ein Wechsellichtschalter gemacht wird. GIZ/AnchorBay

Ausgangssituation

Kenia ist eine der zehn führenden Volkswirtschaften in Afrika südlich der Sahara und die am weitesten entwickelte Industrienation Ostafrikas. Trotz eines stabilen wirtschaftlichen Umfelds und eines widerstandsfähigen Dienstleistungssektors steigt die Arbeitslosigkeit bei der wachsenden jungen Bevölkerung. Die Berufsausbildung orientiert sich zu wenig am Bedarf der Industrie, um genügend qualifizierte Fachkräfte für Produktivitätssteigerung und Wachstumsförderung hervorzubringen.

Darauf reagiert die kenianische Regierung nun mit einer Reform des beruflichen Bildungswesens. Geplant ist, den Zugang zu Ausbildung ebenso wie deren Qualität und Relevanz zu verbessern. Die Privatwirtschaft könnte dazu beitragen, dass die berufliche Bildung weniger theoretisch und mehr am Bedarf ausgerichtet wird. Bislang sind Beispiele für eine Einbindung der Privatwirtschaft in die Berufsbildung jedoch selten. Eine Lösung könnte die duale Ausbildung sein, bei der einzelne Ausbildungsmodule in den Betrieben stattfinden.

Ziel

Kenia verringert die Jugendarbeitslosigkeit, indem es das berufliche Bildungswesen verbessert.

Ein Ausbilder bei Krones EA (mit Reflektorjacke) zeigt zwei Ausbilderinnen des Kiambu Institute of Science and Technology (KIST), wie ein Metallobjekt vor dem Schleifen positioniert wird. Diese Übung fand im Rahmen der Ausbildung von Ausbildenden vor Beginn des ersten Studiengangs Industriemechatronik statt. GIZ/AnchorBay

Vorgehensweise

Das Vorhaben unterstützt sieben nationale Ausbildungseinrichtungen bei der Entwicklung zu Kompetenzzentren und der Erprobung eines dualen (kooperativen) Berufsbildungsmodells. Bildungszentren entwickeln ihre Lehrpläne für ausgewählte Berufe in Zusammenarbeit mit Branchenfachleuten.

Strategische Schwerpunkte sind:

  • die Ausweitung des kooperativen Berufsbildungsprogramms,
  • die Weiterbildung von Ausbildenden zur effektiven Umsetzung des kooperativen Bildungsmodells,
  • die Digitalisierung von Lerninhalten für integrierte Bildungsformate in mindestens drei Berufsfeldern und
  • die Verbesserung der Fähigkeiten staatlicher Stellen zur Koordinierung und Regelung der beruflichen Aus- und Weiterbildung.

Dieses Bildungsmodell orientiert sich am Lehrplan für kompetenzorientierte Aus- und Weiterbildung (Competence-Based Education and Training, CBET). Es fördert außerdem die Zusammenarbeit zwischen der Privatwirtschaft und den Ausbildungseinrichtungen mit dem Ziel, innovative Lösungen für eine bessere Vorbereitung der Auszubildenden auf die Arbeitswelt zu entwickeln.