Förderung von Handel, Wirtschaft und Finanzierung in der Landwirtschaft
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Sektorvorhaben „Agrarhandel, Agrarwirtschaftsförderung, Agrarfinanzierung“ Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Land: Deutschland Politischer Träger: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2021
Ausgangssituation
Die weltweite Nachfrage nach Nahrungsmitteln und landwirtschaftlichen Rohstoffen sind in den letzten zehn Jahren auf ein nie dagewesenes Niveau angestiegen. Dementsprechend ist auch der weltweite Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen gewachsen. Das liegt auch an den Einkommenszuwächsen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Dennoch prägen Hunger und Armut weiterhin die ländlichen Räume in den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ). Rund die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in ländlichen Regionen und ist direkt oder indirekt von landwirtschaftlicher Produktion abhängig.
Viele Partnerländer konnten in den vergangenen Jahrzehnten ihre landwirtschaftlichen Exporte steigern. Die Vielfalt der Exportprodukte ist aber verhältnismäßig gering. In Subsahara-Afrika bleibt der regionale Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen unter seinem Potenzial. Zur Deckung ihrer Ernährungsbedarfe sind die meisten Partnerländer auf Nahrungsmittelimporte angewiesen.
Mit der Förderung landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten hat die deutsche EZ einen Ansatz etabliert, um kleinbäuerliche Betriebe in Märkte einzubinden und die Wertschöpfung auf allen Stufen zu erhöhen. Die Förderung privatwirtschaftlicher Strukturen im ländlichen Raum, die Mobilisierung privater Mittel durch die Kooperation von EZ-Akteuren mit der Privatwirtschaft sowie der Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten sind Voraussetzungen für langfristig wettbewerbsfähige Betriebe. Rahmenbedingungen und Eingriffe von öffentlichen und privaten Akteuren sind jedoch oft nicht ausreichend aufeinander abgestimmt. Ansätze, Erfahrungen und Wirkungen von Handels- und Wirtschaftsförderungen im landwirtschaftlichen Bereich sowie entsprechende Finanzierungen werden stetig analysiert. Auf dieser Grundlage sollten ökonomische Ansätze in Strategien, Positionen und Vorhaben von Akteuren der deutschen und internationalen EZ Berücksichtigung finden.
Ziel
Positionen und Konzepte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zur Förderung einer sozial- und umweltverträglichen sowie wettbewerbsfähigen Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft sind in nationale und internationale Prozesse eingebracht.
Vorgehensweise
Das Sektorvorhaben ist länderübergreifend angelegt. Beratungsleistungen sind direkt an der Nachfrage der Partnerreferate im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ausgerichtet. Es unterstützt in den Bereichen 1) Beratung 2) Konzeptentwicklung und 3) Lernen, Vernetzen und Wissensmanagement.
Das Vorhaben liefert Zuarbeiten in Form von Stellungnahmen, Kommentierungen sowie fachliche Analysen und Aufarbeitungen zu aktuellen politischen Prozessen. Zudem liefert es gendersensible Analysen, es bereitet Ergebnisse und Wirkungen auf und kommentiert Projektskizzen, um laufende oder geplante Projekte zu begleiten.
Im Themenbereich des landwirtschaftlichen Handels nutzt das Vorhaben nationale und internationale agrarökonomische Expertise für wissenschaftlich fundierte Politikanalysen. Das Vorhaben untersucht mögliche Gestaltungsspielräume für die Politik und unterstützt EZ-Akteure bei der Planung und Umsetzung.
Kleinbäuerinnen und -bauern können durch den Zusammenschluss zu bäuerlichen Organisationen ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Daher werden im Bereich Agrarwirtschaftsförderung unter anderem Förderinstrumente für bäuerliche Organisationen und mögliche Wege für Investitionen, zum Beispiel in Landmaschinen, analysiert. Schwerpunkte sind dabei die Erhebung von Wirkungen und die Kommunikation der Ergebnisse.
Zur Weiterentwicklung der Positionen und des EZ-Portfolios im Bereich landwirtschaftlicher Finanzierungen wertet das Vorhaben Ansätze zur Investitionsförderung sowie des betrieblichen Risikomanagements aus.
Im Auftrag des BMZ organisiert das Vorhaben außerdem Austausch- und Fachveranstaltungen. Durch Trainings und Erfahrungsaustausch stärkt und nutzt es Fachnetzwerke mit relevanten EZ-Akteuren und Unternehmen.
Wirkung
das BMZ bei seiner Positionierung zu nationalen und internationalen Prozessen beraten.
Zum Beispiel wurden im Vorfeld der Reform der gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union verschiedene Strategiepapiere erstellt. Somit konnten entwicklungspolitisch relevante Aspekte positiv in die Ressortabstimmung eingebracht werden.
Es wurden verschiedene Produkte erstellt, die als Rahmen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit der EZ mit der deutschen Wirtschaft dienen. Zum Beispiel ein Strategiepapier und eine Zusammenstellung von guten Beispielen, die Zusammenarbeit zwischen der deutschen Privatwirtschaft und der Landwirtschaft in unseren Partnerländern aufzeigen.
Vom Projekt erarbeitete Studien, Trainings und Konzepte unterstützen die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und das BMZ. Dadurch orientiert sich die Arbeit der deutschen EZ jederzeit an neuesten Erkenntnissen aus Theorie und Praxis.