Trinkwasser- und Sanitärversorgung in Burkina Faso
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Breitenwirksame Wasser- und Sanitärversorgung in Burkina Faso
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BZM)
Land: Burkina Faso
Politischer Träger: Ministère de l’Eau et Assainissement (MEA)
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2021
Ausgangssituation
Die Stadtbevölkerung Burkina Fasos wird von 4,3 Millionen Menschen (Stand 2017) bis zum Jahr 2030 auf etwa elf Millionen ansteigen. Dadurch wachsen die Städte, ländliche Regionen werden erschlossen. Das halbstaatliche Wasserversorgungsunternehmen ONEA (Office national de l'eau et de l'assainissement) versorgt 56 städtische Zentren. Über 90 Prozent der Bevölkerung, die dort leben, haben Zugang zu sicherem Trinkwasser. Nur 34 Prozent der städtischen Bevölkerung nutzen sanitäre Einrichtungen, die Mindeststandards entsprechen. Die mangelhafte Sanitärversorgung trägt unter anderem auch zur Verschmutzung von Trinkwasser während des Transports und der Lagerung bei. Davon betroffen sind vor allem die 1,5 Millionen armen Nutzer*innen der öffentlichen Wasserkioske. 60 Prozent der Bevölkerung leiden wegen der schlechten Wasserqualität unter Durchfallerkrankungen und Mangelerscheinungen. Aktivitäten zur Trinkwasserversorgung werden konsolidiert. Mit dem Fokus auf den Ausbau einer breitenwirksamen Sanitärkette sollen sowohl die Trinkwasser- und Sanitärversorgung gesichert werden als auch Arbeitsplätze entstehen.
Die Ursachen für die Probleme in der Trinkwasser- und vor allem Sanitärversorgung liegen in Defiziten der Regierungsbehörden begründet. Quantitative und qualitative Kapazitätsengpässe existieren im Wasserministerium, den Kommunen sowie in den für die Sanitärversorgung zuständigen Einheiten der ONEA.
Ziel
Das halbstaatliche Versorgungunternehmen ONEA, zuständig für die städtische Wasser- und Sanitärversorgung, hat den Ausbau einer breitenwirksamen und beschäftigungsfördernden Trinkwasser- und Sanitärversorgung – vor allem in den Stadtrandgebieten – beschleunigt.
Vorgehensweise
Das Programm baut auf den Ergebnissen des Vorgängermoduls auf, die bei den Rahmenbedingungen und in der Umsetzung in der Trinkwasserversorgung erreicht wurden. Ein neuer Fokus liegt auf der dezentralen, städtischen Sanitärversorgung. Das Vorhaben verfolgt einen Ansatz, der alle Stufen der Sanitärkette berücksichtigt: Fassung – Entleerung – Behandlung. Es fördert öffentliche und private Akteure bezüglich der Strategie, Finanzierung, Regulierung und Dienstleistungserbringung.
Auf der individuellen Ebene stärkt das Vorhaben das mittlere Management und das technische Personal des Ministeriums für Wasser und Sanitär, des ONEA (im Bereich Investitionsplanung, Betrieb und Wartung des Trinkwassernetzes, Energieaudits, Planung und Monitoring der Sanitärversorgung) sowie Kommunen (Kontrolle von Umweltstandards). Darüber hinaus bildet es Wasserkomitees, Klempner, Techniker, Maurer, Grubenentleerer und Spezialisten zur Hygienesensibilisierung fort.
Auf Ebene der Organisation berät das Vorhaben ONEA in Bezug auf funktionale, zentrale und dezentrale Organisationsstrukturen, um Sanitärdienstleistungen zu planen und zu steuern, sowie in Bezug auf das Managementkonzept für die Sanitärkette.
ONEA mobilisiert jährlich etwa 1,6 Millionen Euro Eigenmittel für Investitionen in die Sanitärkette. Sein strategischer Plan bis 2020 bietet einen guten Rahmen für den Ausbau der der Sanitärversorgung. Ziel ist, den Prozentsatz der Bevölkerung, die Zugang haben, auf 46 Prozent zu erhöhen. Bis zu 34 neue Schlammbehandlungsanlagen sollen gebaut werden.