Das Landnutzungsmanagement und eine nachhaltigere Energieerzeugung im Südkaukasus fördern
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und Erhaltung von Ökosystemdienstleistungen für eine nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum des Südkaukasus (ECOserve)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Armenien
Politischer Träger: Armenisches Ministerium für Territorialverwaltung und Infrastruktur, Ministerium für Landwirtschaft der Republik Aserbaidschan, georgisches Ministerium für Umweltschutz und Landwirtschaft
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2024
Ausgangssituation
Die drei Länder des Südkaukasus sind damit konfrontiert, dass ihr jeweiliges vorwiegend genutztes Landnutzungsmodell von Verödungserscheinungen betroffen ist: in Armenien das Weideland, in Aserbaidschan die Ackerflächen und in Georgien die Wälder. Die Hauptursachen sind die Über- und Unternutzung der Weiden, ein massiver Holzeinschlag zur Gewinnung von Brennholz, fehlende Alternativen sowie ein geringes Umweltbewusstsein. Die Landbevölkerung leidet unter Energiearmut und die Menschen sind zur Deckung ihres Grundbedarfs an Wärme auf natürliche Ressourcen angewiesen. Da jedoch die Wälder und natürlichen Ressourcen unter enormem Druck stehen, ist für die Landbevölkerung in Armenien und Georgien die Energiesicherheit nicht gegeben. Sowohl bei der Bevölkerung als auch in den zuständigen Behörden fehlt es auf allen Ebenen an belastbaren Daten, Regeln, nachhaltigen Methoden und Fachwissen. Ferner bestehen Defizite in Bezug auf eine ganzheitliche Herangehensweise zur Gewährleistung einer nachhaltigen und biodiversitätsfreundlichen Nutzung von natürlichen Ressourcen.
Ziel
Die Voraussetzungen für eine nachhaltige und biodiversitätsfreundliche Nutzung der natürlichen Ressourcen im Rahmen der im Südkaukasus vorherrschenden Landnutzungssysteme sind verbessert, wobei ein besonderer Fokus auf der Gewährleistung der Energiesicherheit für die Landbevölkerung liegt.
Vorgehensweise
Das Projekt verfolgt in Bezug auf die verschiedenen Landnutzungssysteme eine kontextspezifische Strategie und berücksichtigt den Anteil an Bodenbedeckung, die Schutzbedarfe, Maßnahmen zur Sicherung der Lebensgrundlagen der Landbevölkerung sowie die Schwerpunkte der jeweiligen Regierung. Darin spiegelt sich die politische Dynamik des jeweiligen Landes wider. Zur Verbesserung des verfügbaren Datenbestands sollen weitere Daten in vorhandene oder neue Informationssysteme eingespeist und sozioökonomische Studien zu verschiedenen Themen durchgeführt werden. Dadurch können Fachkräfte und Entscheidungsträger*innen besser gezielte politische Maßnahmen, Strategien und Bewirtschaftungsmethoden entwickeln. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Verwaltungsverfahren werden ebenfalls angepasst, um eine nachhaltigere Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen zu fördern.
In Pilotgebieten werden Methoden bzw. Innovationen entwickelt, um die Flächennutzung zu verbessern und die Nutzung der natürlichen Ressourcen zur Wärmeerzeugung effizienter zu gestalten. Dazu sollen neben Holz auch Dung und geeignete landwirtschaftliche Rest- und Abfallstoffe genutzt werden, die ständig anfallen und sich vermarkten lassen. Ferner soll die Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften sowie der Ressourcennutzer*innen verbessert werden, damit diese Zielgruppen einen größeren Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen leisten können. Daneben entwickelt das Projekt Sensibilisierungs- und Umweltbildungskampagnen für die Allgemeinheit, die sich insbesondere an Jugendliche richten.
Stand: Juni 2022