Nachhaltiges Palmöl
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Nachhaltige und klimafreundliche Palmölproduktion und -beschaffung (SCPOPP) in Thailand
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Land: Thailand
Politischer Träger: Referat für Landwirtschaft (DoA) im Ministerium für Landwirtschaft und Genossenschaften, Referat für landwirtschaftliche Beratungsdienste (DoAE) im Ministerium für Landwirtschaft und Genossenschaften
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2022
Ausgangssituation
In Thailand wird ein großer Teil des Palmöls von Kleinbauern erzeugt. So werden über 80 Prozent der für die Palmölproduktion genutzten Flächen Kleinbauern bewirtschaftet. Diese verfügen oft jedoch nur über ein begrenztes Wissen über nachhaltige Anbaupraktiken wie den effizienten Einsatz von Düngemitteln und das Recycling von leeren Fruchtständen (EFBs). Zudem haben sie vielfach Schwierigkeiten, hochwertiges Saatgut zu beschaffen, und können meist nicht genug Kapital für die Verbesserung ihrer Betriebe aufbringen. Dieser Mangel an Wissen und Investitionen führt zu geringen Erträgen, die noch dazu eine relativ schlechte Qualität aufweisen, was sich in niedrigen Extraktionsrates (OERs) in den Ölmühlen niederschlägt. Bis heute kamen zwischen den Stakeholdern entlang der Wertschöpfungskette nur wenige Partnerschaftsabkommen zustande, die dieser Problematik gewidmet sind. Vor diesem Hintergrund bildet die Förderung von breit angelegten Schulungsprogrammen für Kleinbauern eine grundlegende Voraussetzung für die Ausweitung der Produktion von nachhaltigem Palmöl. Darüber hinaus sind weitere Partnerschaftsabkommen notwendig, die die Probleme von Kleinbauern und Ölmühlen gleichermaßen lösen.
Derzeit stammen nur etwa 2 Prozent des gesamten thailändischen Palmöls aus der Produktion von RSPO-zertifizierten Kleinbauern und Ölmühlen. Die Regierung ist nicht in der Lage, flächendeckend umfassende Weiterbildungsangebote für Kleinbauern bereitzustellen. Die Gründe hierfür sind nicht nur die knappen Haushaltsmittel, sondern auch die Tatsache, dass auf nationaler Ebene ausreichend qualifizierte Ausbilder fehlen. Beim Monitoring von Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) und der Emissionsberichterstattung bestehen ebenfalls Kapazitätsengpässe, was dazu führt, dass mögliche Einsparpotenziale weder erfasst noch dokumentiert werden können. In dieser komplexen Situation sucht die thailändische Regierung nach Möglichkeiten zur schnelleren Verbreitung von Zertifizierungen, zum Beispiel durch die Zertifizierung von ganzen Regionen (jurisdiktionaler Ansatz). Derartige Vorhaben sind bis heute allerdings nicht in die Tat umgesetzt worden.
Ziel
Den Regierungsinstitutionen und Stakeholdern gelingt es zunehmend, die nachhaltige und klimafreundliche Palmölproduktion in Thailand auszuweiten.
Vorgehensweise
Das Projekt sieht eine enge Zusammenarbeit mit thailändischen Regierungsinstitutionen vor, um
- die palmölproduzierenden Kleinbauern durch umfassende Weiterbildungsangebote nach einem Training-of-Trainers-Ansatz dabei zu unterstützen, sich nach einem international anerkannten Standard (d. h. dem RSPO-Standard) zertifizieren zu lassen.
- die Nachfrage nach nachhaltigem Palmöl durch Partnerschaftsabkommen mit privatwirtschaftlichen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette zu steigern.
- Verfahren bzw. Instrumente zu entwickeln, mit denen THG-Einsparpotenziale – die dadurch entstehen, dass die Kleinbauern die neu erlernten Praktiken zur THG-Reduktion umsetzen – erfasst und gemeldet werden.
- politische Rahmenbedingungen zu erarbeiten, mit denen die nachhaltige und klimafreundliche Palmölproduktion im Hinblick auf einen jurisdiktionalen Ansatz ausgeweitet werden kann.