Grüne und nachhaltige Finanzierung (FiBraS)
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Grüne Finanzmarktregulierung und Green Bonds
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Brasilien
Politischer Träger: Ministério da Economia (Ministry of Economy)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2022
Ausgangssituation
Brasilien benötigt erhebliche Mittel für Investitionen in den Bereichen Umwelt und Klima, um nationale und internationale Klima- und Entwicklungsziele schneller umzusetzen. Das betrifft sowohl die öffentliche Infrastruktur als auch die private Wirtschaft. Dem Finanzsektor kommt bei der Mobilisierung des bentigten Kapitals und der Absicherung gegenüber Umwelt- und Sozialrisiken eine essentielle Rolle zu. Grüne Finanzierungsinstrumente – wie zum Beispiel Green Bonds (grüne Anleihen) oder grüne Kredite – können große Mengen privaten Kapitals in klima- und umweltfreundliche Investitionen lenken. Bei dieser Art von Investitionen binden Kapitalgeber*innen Unternehmen an klimarelevante Vorhaben, wie beispielsweise den Ausbau von erneuerbaren Energien, Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz oder Anpassungen an den Klimawandel. Privates Kapital ist insbesondere vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltssituation in Brasilien sehr wichtig. Eine effiziente Kombination von privatem und öffentlichem Engagement ist eine wichtige Grundlage für eine kohlenstoffarme und ökologisch nachhaltige Volkswirtschaft in Brasilien.
Die Rahmenbedingungen für grüne Investitionen sind in Brasilien noch unzureichend ausgestaltet. Ein ausreichend funktionierender Markt für grüne Finanzierungsinstrumente existiert noch nicht. Instrumente zur Bewertung von Umwelt- und Sozialrisiken sind bislang wenig verbreitet. Transparenz und Offenlegungspflichten für soziale und umweltrelevante Auswirkungen von Investitionen betreffen nur einen Teil des Finanzmarktes.
Ziel
Die Rahmenbedingungen für den Ausbau Grüner Finanzmärkte sind verbessert.
Vorgehensweise
Gemeinsam mit dem brasilianischen Wirtschaftsministerium möchte das Vorhaben die sogenannte grüne Finanzierung verstärkt auf die politische Agenda heben. Die Bedeutung des Themas soll in Brasilien wachsen. So unterstützt das Projekt die Weiterentwicklung gesetzlicher Vorgaben sowie den Austausch zwischen öffentlichen und privaten Akteuren. Dafür sind unter anderem Podiumsdiskussionen und Netzwerktreffen geplant. Dabei kann das Vorhaben auch dazu beitragen, dass Brasilien neuartige Konzepte auf internationaler Ebene einbringt, wie zum Beispiel im Kontext von G20. Die Zusammenarbeit soll für unbeabsichtigte negative soziale Folgen veränderter Förder- und Sanktionsmaßnahmen im Zusammenhang mit Umweltinvestitionen sensibilisieren. Dieses Thema soll an Bedeutung gewinnen, um einen fairen Wandel zu ermöglichen.
Regularien, die das Management und die Transparenz von Umwelt- und Sozialrisiken in Finanzmärkten betreffen, sollen analysiert und weiterentwickelt werden. Dazu arbeitet das Projekt mit der Zentralbank Brasiliens zusammen. Das Projekt unterstützt den Austausch zwischen Regulierungsbehörden, damit einheitliche Standards in der Finanzwirtschaft entwickelt werden.
Das Angebot grüner Finanzdienstleistungen am Markt wird ausgebaut. Ziel ist es, innovative Ansätze durch technische Beratung und Unterstützung zur Marktreife zu bringen. Je nach Empfänger sind unter anderem Machbarkeitsstudien, Zertifizierungen, Instrumente zur Risikobewertung und Beratungen zur Produktentwicklung oder juristischen Themen geplant. Konzepte mit Modellcharakter und Aussicht auf Wirtschaftlichkeit werden dafür berücksichtigt. Antragssteller*innen sollen dazu bereit sein, das angeeignete Wissen zu teilen.
Durch mehr grüne Investitionen werden positive Klima- und Umweltwirkungen erreicht. Diese tragen unter anderem dazu bei, Treibhausgasemissionen rascher zu senken, Ressourcen effizienter zu nutzen und Infrastrukturmaßnahmen effektiver zu gestalten.