Initiative für nachhaltige Agrarentwicklung und Lebensmittelqualität
Projektkurzbeschreibung
Bezeichung: SAFI – Initiative für nachhaltige Agrarentwicklung und Lebensmittelqualität
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Myanmar
Politischer Träger: Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht und Bewässerung Myanmars (MoALI)
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2020
Ausgangssituation
Nach fast 50 Jahren Militärherrschaft und Planwirtschaft hat Myanmar seit April 2011 eine Reihe von politischen und wirtschaftlichen Reformen eingeleitet und strebt eine Integration in die regionalen Märkte der asiatischen Länder und in den Weltmarkt an. Die Rahmenbedingungen sind angesichts unzureichender Infrastruktur, fehlendem Wissen zu marktwirtschaftlichen Politikinstrumenten, veralteter Gesetze sowie der notwendigen Anpassung der öffentlichen Verwaltung schwierig. Gesamtwirtschaftlich trägt der Agrarsektor laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) dabei mit 32 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) und 20 Prozent zu den Exporterlösen Myanmars bei. Rund zwei Drittel aller Beschäftigten leben auf dem Land. Die landwirtschaftliche Produktivität ist jedoch im Vergleich zu den anderen Staaten des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) niedrig, da landwirtschaftliche Anbautechniken überwiegend von traditionellen Methoden und Handarbeit geprägt sind. Landwirt/innen setzen Düngemittel und Pestizide mit teilweise unbekannten Inhaltsstoffen ohne Kenntnisse der Risiken und Gefahren ein. Hinzu kommt die Lebensmittelverarbeitung von Rohprodukten, durch meist klein- und mittelständische Betriebe, ohne große Ansprüche an Qualitätsstandards. Veraltete Anlagen, mangelndes Wissen zu Hygienebedingungen und lückenhafte Gesundheitsstandards dominieren die Lebensmittelverarbeitung. Dies führt dazu, dass die agrarbasierten Lebensmittelsysteme Myanmars den Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen moderner Lebensmittelmärkte noch nicht entsprechen.
Ziel
Die Voraussetzungen dafür, dass die agrarbasierten Lebensmittelsysteme Myanmars den Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen moderner Lebensmittelmärkte entsprechen, sind geschaffen.
Vorgehensweise
Das Vorhaben wird über drei Handlungsfelder umgesetzt:
- Agrar- und Ernährungspolitik
Stärkung der Kapazitäten des Landwirtschaftsministeriums, um die Rahmenbedingungen eines an Qualität und Sicherheit ausgerichteten Lebensmittelsektors zu verbessern. - Piloten im Feld
Pilotkonzepte zur nachhaltigen Verbesserung der Qualität von Lebensmittelsystemen; neben dem Shan Staat wählt das Projekt hierfür, je nach Bedarf, weitere Regionen mit dem Partner aus. - Wissensaufbau/ Aus- und Fortbildung
Stärkung der Leistungsfähigkeit öffentlicher und privater Bildungs- und Ausbildungsinstitutionen sowie der Zivilgesellschaft, um Lebensmittelsysteme nachhaltig zu verbessern. Das Projekt führt Maßnahmen des Vorhabens auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene durch. Bei der Umsetzung kooperiert das Vorhaben mit den Abteilungen für Landwirtschaft und Planung des Ministeriums für Landwirtschaft, Viehhaltung und Bewässerung (MoALI), sowie der landwirtschaftlichen Universität (Yezin Agricultural University).