Energieeffizienz und Netzintegration erneuerbarer Energien
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Energieeffizienz und Netzintegration erneuerbarer Energien
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Bangladesch
Politischer Träger: Ministerium für Strom, Energie und Bodenschätze (MPEMR)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2021
Ausgangssituation
Bangladesch ist eines der am dichtesten bevölkerten Länder der Welt. Die Gewährleistung einer unterbrechungsfreien Stromversorgung stellt eine anhaltende Herausforderung für das Land dar. Um den stetig wachsenden Energiebedarf der Bevölkerung zu decken, kommen sowohl herkömmliche als auch erneuerbare Energiequellen zum Einsatz. Besonders die Nutzung von Solarenergie und ein effizienterer Betrieb des Stromnetzes bergen das Potenzial, den steigenden Energiebedarf zu decken. Die Rahmenbedingungen für Stakeholder in Bezug auf die Netzintegration von Solarenergie und die Effizienzsteigerung sind jedoch noch unzureichend.
Zudem führt die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien in das bestehende Stromnetz zu Schwankungen der Netzfrequenz, was für Netzbetreiber eine erhebliche Herausforderung darstellt. In den Stromübertragungs- und Stromverteilungssystemen des Landes kommt es häufig zu Ausfällen, vor allem in ländlichen und stadtnahen Gebieten. Die Regierung ist sich dieser Problematik bewusst. Um diese wesentliche Hürde für die Entwicklung des Landes zu bewältigen, setzt sie auf die Sicherstellung einer kontinuierlichen Energieversorgung durch die verstärkte Nutzung von nachhaltigen Energielösungen – sei es in Form von erneuerbaren Energien oder in Form von energieeffizienten Technologien. Diese Herangehensweise ist ein zentraler Aspekt in den Bemühungen der Regierung, den Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen nachzukommen.
Ziel
Mit der Integration von Solarenergie in das Stromnetz und einer gesteigerten Energieeffizienz des Stromnetzes konnten Entscheidungsträger im Energiesektor Bangladeschs einen Erfolg verzeichnen.
Vorgehensweise
Ziel des Projekts ist eine Verbesserung der Bedingungen, unter denen Stakeholder erneuerbare Energie, insbesondere aus Photovoltaikanlagen, in das Stromnetz einbinden und dessen Effizienz erhöhen können. Um dieses Ziel in Kooperation mit den Durchführungspartnern, die unter der Leitung des Referats für Stromversorgung des MPEMR stehen, zu erreichen, verfolgt das Projekt auf mehreren Ebenen einen Multi-Stakeholder-Ansatz. Dabei umfasst das Projekt drei Komponenten, die unterschiedliche Interventionsebenen abdecken:
Komponente A umfasst die Kooperation mit nationalen Partnern, und zwar mit der Behörde für die Entwicklung von nachhaltigen und erneuerbaren Energien (SREDA), mit dem Ziel, auf der Makroebene geeignete Rahmenbedingungen zur Netzintegration von Solarenergie zu schaffen. Der Fokus liegt hierbei auf der Entwicklung politischer und ökonomischer Instrumente und einer Förderung des Dialogs zwischen öffentlichen und privaten Akteuren.
Komponente B sieht die Unterstützung der Power Grid Company of Bangladesh Ltd. (PGCB) vor. Zu diesem Zweck sollen die technischen Fähigkeiten des Übertragungsnetzbetreibers für die Netzintegration von Solarenergie gestärkt werden. Dies betrifft im Wesentlichen computergestützte Simulationsmodelle und die Entwicklung von Szenarien für die Integration von Solarenergie.
Komponente C zielt in Kooperation mit der West Zone Power Distribution Company Ltd (WZPDCL) auf eine Effizienzsteigerung des Verteilungsnetzes in einer Pilotregion ab. Im Vordergrund stehen die Identifizierung von Maßnahmen zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes, die Abschätzung der Folgen, die die Integration von erneuerbaren Energien in das Stromnetz mit sich bringt, die Nutzung von Smart-Grid-Technologien sowie eine verbesserte Effizienzkontrolle.