Stabilisierung der Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in Boma State, Südsudan

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Sonderinitiative „Fluchtursachen bekämpfen – Flüchtlinge reintegrieren“: Stabilisierung der Lebensbedingungen von Binnenvertriebenen, Rückkehrenden und Mitgliedern aufnehmender Gemeinden in Boma State, insbesondere von vulnerablen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien.
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Südsudan
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2019

Ausgangssituation

Mitte 2016 eskalierte der Konflikt zwischen Regierung und Opposition im Südsudan. Seither haben sich die ohnehin prekären Lebensbedingungen landesweit nochmals deutlich verschlechtert. Sowohl die politische Lage als auch die Sicherheitssituation bleiben unberechenbar und die andauernden Kampfhandlungen in verschiedenen Landesteilen haben fast zwei Millionen Menschen zu Binnenvertriebenen gemacht, über die Hälfte davon sind Kinder. Zudem sind weit mehr als zwei Millionen Menschen in die Nachbarländer des Südsudans geflohen.

Die bewaffneten Konflikte im Südsudan sind stets geprägt von schweren Menschenrechtsverletzungen, unter denen Kinder besonders zu leiden haben. Sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ebenso verbreitet wie die Rekrutierung von Kindersoldaten. Auch im Interventionsgebiet Boma State sind Kinder und Jugendliche einem erhöhten Rekrutierungsrisiko ausgesetzt. Viele standen vormals mit der Armee oder anderen bewaffneten Gruppen in Verbindung. Die Lebenssituation von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien/Betreuungspersonen in Boma State ist generell prekär und gekennzeichnet von Ernährungsunsicherheit, Armut und Verlust von Produktionsmitteln aufgrund andauernder gewalttätiger Konflikte. Mädchen erleben besondere Herausforderungen bezüglich geschlechtsspezifischer Gewalt, persönlicher Sicherheit und Zugang zu Bildungsangeboten.

Ziel

Die Lebensbedingungen binnenvertriebener und rückkehrender Kinder und ihrer Familien sowie der aufnehmenden Bevölkerung in Boma State sind verbessert.

Vorgehensweise

Das vollständig vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) umgesetzte Projekt ist angelehnt an die Aktivitäten des 2014 eingerichteten Projekts „Unterstützung und Stabilisierung der Lebensgrundlagen von Rückkehrenden, Binnenvertriebenen und ortsansässiger Bevölkerung in den Equatorias und der Greater Pibor Administrative Area im Südsudan“.

Das Projekt verfolgt einen gemeindebasierten Ansatz unter Berücksichtigung von Lernerfahrungen aus vorangegangenen Projekten. Der integrative Projektansatz umfasst insbesondere den Kinderschutz. Außerdem spielt der Schutz von Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt eine Rolle. Gesorgt werden soll auch für Basisqualifizierung, Ernährungssicherung sowie Wasser-/Sanitärversorgung und Hygieneaufklärung (WASH).

Ausgebaut werden Bildungsangebote, Jugendzentren, sowie die Grundversorgung mit Wasser und sanitären Einrichtungen. Vulnerable Kinder und Jugendliche, insbesondere Binnenvertriebene, Rückkehrende und Mitglieder aufnehmender Gemeinden erhalten besseren Zugang zu Bildungsangeboten. Durch kurze Distanzen soll es den Kindern ermöglicht werden, in der Obhut ihrer Eltern zu bleiben. Das Angebot von Jugendzentren zur Vermittlung von Basiskompetenzen, psychosozialer Beratung, Freizeitaktivitäten und friedensfördernden Maßnahmen wird ausgebaut.

Das Projekt ist Teil der Sonderinitiative „Fluchtursachen bekämpfen – Flüchtlinge reintegrieren“. Das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) stellt darin seit 2014 Mittel bereit, um kurzfristig Flüchtlinge und aufnehmende Gemeinden zu unterstützen. Beseitigt werden sollen auch langfristige strukturelle Fluchtursachen, wie Armut, Ungleichheit oder Ernährungsunsicherheit.

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