Ernährungssicherung im Zeichen des Klimawandels in La Moskitia

Projektkurzbeschreibung

Beichnung: Ernährungssicherung und Anpassung an den Klimawandel in der Moskitia
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Honduras
Politischer Träger: Secretaría de Relaciones Exteriores y Cooperación Internacional de Honduras
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2019

Ausgangssituation

Honduras ist laut Global Climate Risk Index (2017) das Land, das weltweit langfristig am stärksten von den Folgen des Klimawandels bedroht ist. Regelmäßig wird die Bevölkerung von Extremwettereignissen, wie Überschwemmungen, Dürren und Stürme, heimgesucht. Die Erfolge der letzten Jahre bei der Armutsbekämpfung wurden so teilweise zunichte gemacht. Erschwerend kommt hinzu, dass der Klimawandel auf fragile natürliche Ökosysteme trifft, die von Waldabholzung und schädlichen Bewirtschaftungsmethoden bedroht sind.

Der Anteil unterernährter Menschen liegt in Honduras mit mehr als 12 Prozent deutlich über dem lateinamerikanischen Durchschnitt (5,5 Prozent). Ernährungsunsicherheit ist im Land sehr ungleich verteilt: Menschen in ländlichen Gebieten und große Teile der indigenen Bevölkerung sind überdurchschnittlich häufig betroffen. In der Region La Moskitia im Osten Honduras lebt ein besonders hoher Anteil indigener Gruppen, die ihre Nahrung vor allem selbst anbauen, da Zukauf sehr teuer und logistisch nur eingeschränkt möglich ist. Durch die Folgen des Klimawandels sind die Bedingungen für einen ertragreichen Anbau extrem erschwert und viele Ernten fallen aus. Die ländliche Bevölkerung in La Moskitia ist daher besonders verwundbar.

Ziel

Die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) der überwiegend indigenen Bevölkerung gegenüber den Einflüssen von Klimaschwankungen auf die Ernährungssicherung ist in 20 Gemeinden im Munizip Puerto Lempira gestärkt.

Vorgehensweise

Im Mittelpunkt des Vorhabens stehen die Steigerung und Diversifizierung der Nahrungsmittelproduktion sowie die Verbesserung der Kompetenzen und der Koordination von maßgeblichen Akteuren für die Ernährungssicherung.

Das Projekt arbeitet auf mehreren Ebenen und fördert Kompetenzen und Ressourcen sowie institutionelle Leistungsfähigkeit. Die Kompetenzen nationaler Fach- und Führungskräfte im Landwirtschaftssektor werden weiterentwickelt. In Gemeinden wird die Koordination der Schlüsselakteure bei der Nahrungssicherung gefördert. Lokal werden Kleinbäuerinnen und Kleinbauern beraten, wie sie ihre Anbaumethoden an die negativen Folgen des Klimawandels anpassen können. Die GIZ arbeitet dabei eng mit dem honduranischen Ministerium für Landwirtschaft und Viehhaltung sowie der Dachorganisation MASTA der indigenen Gruppe der Miskitu zusammen.

Das Projekt fördert den Anbau von Kakao. Es setzt auf eine genetische Verbesserung des Saatguts und die Wahrung traditionellen, indigenen Wissens. Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt ist die Stärkung von Frauengruppen, um Ernährungssicherung und Anpassung an den Klimawandel weitreichend zu sichern. Die Rechte und Strukturen der Miskitu-Bevölkerung werden dabei besonders berücksichtigt. So können tragfähige und langfristig effektive Lösungen gefunden werden. Darüber hinaus arbeitet das Vorhaben eng mit dem in La Moskitia tätigen Programm „„Kommunale Waldwirtschaft und Anpassung an den Klimawandel“ zusammen, das die GIZ ebenfalls im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) umsetzt. Maßnahmen können so abgestimmt und effizient umgesetzt werden.