SICA: Förderung des Monitorings von Biodiversität und Klimawandel in der Region Selva Maya (BMU) (abgeschlossen)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Förderung des Monitorings von Biodiversität und Klimawandel in der Region Selva Maya
Auftraggeber: Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Rektorsicherheit (BMU) 
Land: Belize, Guatemala, Mexiko
Partner: Nationale Forstverwaltung (FD, Belize), Nationale Naturschutzbehörde (CONAP, Guatemala); Nationale Kommission für die Erforschung und Nutzung der Biodiversität (CONABIO, Mexiko)
Politischer Träger: Zentralamerikanische Kommission für Umwelt und Entwicklung (CCAD)
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2021

- Der Geoffroy-Klammeraffe (Ateles geoffroyi) lebt im Kronendach der Selva Maya

Ausgangssituation

Die Waldregion Selva Maya auf der Yucatán-Halbinsel erstreckt sich über Belize, Nordguatemala und Ostmexiko. Sie ist die größte Tropenwaldfläche Mittelamerikas. Aufgrund des ausgeprägten Niederschlagsgradienten findet sich in der Region eine Vielzahl verschiedener Arten und Ökosysteme.

Durch kleinbäuerliche Landwirtschaft, Viehzucht, illegalen Holzeinschlag und den illegalen Handel mit tropischen Tier- und Pflanzenarten ist die Selva Maya gefährdet. Der Rückgang und die Fragmentierung der Waldflächen in der Selva Maya und der Raubbau an ihren Ressourcen stellen eine Bedrohung für die Biodiversität und Ökosysteme der Region dar. Der Klimawandel verschärft die Situation – unter anderem durch die wachsende Waldbrandgefahr.

Die Umweltgovernance der Region ist schwach, was auch mit der grenzübergreifenden Lage zusammenhängt. Für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels und einen besseren Schutz des Waldes sind verlässliche und grenzübergreifend verfügbare Monitoring-Daten notwendig, mit denen beispielsweise Veränderungen in der Waldbedeckung verfolgt werden können.

Entsprechende Monitoring-Daten werden zwar bereits von verschiedenen Organisationen erhoben, weisen jedoch große Lücken auf, unterscheiden sich in Umfang und Qualität zwischen den drei Ländern und sind häufig nur schwer zugänglich. Darüber hinaus werden die Ergebnisse nicht effektiv an Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit kommuniziert. Austausch, Abstimmung und Zusammenarbeit auf regionaler Ebene finden nur sehr begrenzt statt.

Ziel

Die Ergebnisse des regional abgestimmten Monitorings von Biodiversität und Klimawandel in der Selva Maya fließen effektiv in die Politikgestaltung ein.

- Krone eines Kapokbaums (Ceiba pentandra), des heiligen Baumes der Maya

Vorgehensweise

Das Projekt „Förderung des Monitorings von Biodiversität und Klimawandel in der Region Selva Maya“ wird in Zusammenarbeit mit Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen in Belize, Guatemala und Mexiko durchgeführt, die für den Erhalt der Schutzgebiete verantwortlich sind und Biodiversitätsmonitoring fördern. Auf nationaler Ebene sind dies die Waldbehörde (FD) in Belize, die Nationale Schutzgebietsbehörde (CONAP) in Guatemala und die Nationale Kommission für die Erforschung und Nutzung der Biodiversität (CONABIO) in Mexiko. Zudem fungiert die Nationale Schutzgebietsbehörde (CONANP) in Mexiko als strategischer Partner. Das Projekt wird außerdem von der Wildlife Conservation Society (WCS) unterstützt, einer NGO, die in Guatemala seit 1992 eine Vorreiterrolle im Bereich Biodiversitätsmonitoring einnimmt. Die Aktivitäten in Belize werden von GITEC Consult durchgeführt.

Ein wesentlicher Aspekt des Projektes ist die Verbesserung der Zugänglichkeit bereits vorhandener Daten. Eine wichtige Rolle spielen außerdem die zielgruppengerechte Aufbereitung und die Kommunikation der Monitoringergebnisse.
Das Vorhaben untergliedert sich in vier Arbeitsbereiche:

  • Verbesserung der politischen und institutionellen Rahmenbedingungen für die regionale Zusammenarbeit im Bereich Monitoring
  • Stärkung der Kapazitäten relevanter Akteure und des regionalen Erfahrungsaustausches im Bereich Monitoring
  • Umsetzung regional orientierter Pilotprojekte im Bereich Monitoring sowie Verbesserung der Zusammenarbeit wichtiger lokaler Akteure
  • Zielgruppengerechte Aufbereitung und Bereitstellung relevanter Monitoringergebnisse für Entscheidungsträger verschiedener Ebenen und Sektoren in der Region Selva Maya.

Wenn kritische Daten zu Biodiversität und Klimawandel benötigt werden, ist das herkömmliche Biodiversitätsmonitoring (z. B. Häufigkeit von Arten, Ausdehnung von Lebensraumtypen) nicht ausreichend. Das Projekt verfolgt darum den PSBR-Ansatz (Pressure-State-Benefit-Response). Dieser umfasst ein breiteres Spektrum an Indikatoren, z. B. Bedrohungen, aber auch Verwaltungs- und Steuerungsmaßnahmen zur Sicherung der nachhaltigen Nutzung und Erhaltung natürlicher Ressourcen und Ökosystemdienstleistungen.

Ein wesentlicher Aspekt des Projekts ist die Verbesserung der Zugänglichkeit und Pflege bereits vorhandener Daten und die Kommunikation der Monitoringergebnisse an verschiedene Zielgruppen. Die Fernerkundung von Daten birgt großes Potenzial für die Bereitstellung wichtiger Daten im Bereich Umweltmonitoring; bei den Projektaktivitäten wird dies berücksichtigt. Zusätzlich wird durch die Einführung entsprechender Software in den Schutzgebieten die Durchsetzung von Rechtsvorschriften unterstützt. Eine entscheidende Rolle spielt auch die zielgruppengerechte Aufbereitung und Kommunikation von Monitoringergebnissen.

Laguna

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