Anpassung forstpolitischer Rahmenbedingungen an den Klimawandel in der MENA-Region
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Anpassung forstpolitischer Rahmenbedingungen an den Klimawandel in der MENA-Region (Middle East and North Africa)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Marokko, Algerien, Tunesien, Syrien, Libanon, Türkei
Politischer Träger: Hochkommissariat für Wasser, Wald und Wüstenbekämpfung, Marokko
Gesamtlaufzeit: 2010 bis 2014
Ausgangssituation
Übernutzung, Überweidung und konkurrierende Landnutzungsformen beeinträchtigen Produktivität und Umweltleistungen der Wälder in der MENA-Region. Die Rahmenbedingungen für die nachhaltige Bewirtschaftung forstlicher Ökosysteme und für den Erhalt ihrer Umweltleistungen sind häufig ungünstig. Der Klimawandel wird die ökologische und sozioökonomische Problematik durch Dürreperioden, erhöhte Waldbrandgefahr, Überschwemmungen, verstärkte Bodenerosion und Erdrutsche weiter verschärfen. Mit einer Verschlechterung der Lebensgrundlagen der ländlichen Bevölkerung, aber auch der Lebensqualität der städtischen Bevölkerung, ist zu rechnen.
Alle Länder der Region stehen vor der gleichen Frage: Wie können sie entwicklungspolitisch angemessen auf die Degradierung der Waldressourcen und auf die verstärkenden Einflüsse des Klimawandels reagieren? Die Länder haben deshalb vereinbart, im Rahmen des Netzwerks Silva Mediterranea, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Silva Mediterranea ist das Netzwerk der Forstverwaltungen der Mittelmeeranrainerstaaten. Es fördert Kommunikation, Austausch und Lernprozesse zwischen Technik, Forschung und Politik zur nachhaltigen Bewirtschaftung mediterraner Wälder. Die GIZ unterstützt den Prozess im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), in enger Abstimmung mit weiteren im Mittelmeerraum aktiven Organisationen.
Ziel
Die Rahmenbedingungen für die nachhaltige Bewirtschaftung forstlicher Ökosysteme und für den Erhalt ihrer Umweltleistungen sind im Kontext des Klimawandels in der MENA-Region verbessert.
Vorgehensweise
Durch vermehrten regionalen Erfahrungsaustausch über das Netzwerk Silva Mediterranea werden Entscheidungsträger in ihrer Kompetenz gestärkt, walderhaltende Politik zu gestalten. Gleichzeitig wird in regionalen Fortbildungsangeboten für Forst- und Nachbarsektoren der Zusammenhang zwischen Umweltdienstleistungen, Anpassung an den Klimawandel und Armutsbekämpfung herausgearbeitet. Die Forstverwaltungen werden angeregt, ihr Selbstverständnis zu überdenken und sich zu proaktiven Servicestellen zu entwickeln.
Eine verbindliche „Partnerschaft für mediterrane Wälder“, die auf eine programmbasierte Zusammenarbeit zielt, fördert die Zusammenarbeit zwischen engagierten Institutionen in der Region und bereichert das Netzwerk Silva Mediterranea. Durch Politikberatung fließen wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen in nationale Entscheidungen und Umsetzungsmaßnahmen ein. Ausgewählte Medien weisen auf die erwarteten Auswirkungen des Klimawandels hin und sensibilisieren die Öffentlichkeit für die Bedeutung von Wald und Umweltleistungen. Zusätzliche externe Finanzierungen und Partnerschaften führen zu einer breiteren Wahrnehmung und politischen Aufwertung des Themas, zu konkreten Maßnahmen und sich gegenseitig verstärkenden Entwicklungsprozessen.
Wirkung – Was bisher erreicht wurde
Das Projekt konzentrierte sich zuerst auf den partizipativen Entwicklungsprozess der „Partnerschaft für mediterrane Wälder“ (Collaborative Partnership on Mediterranean Forests – CPMF). Ende September 2010 fand ein Planungsworkshop in Istanbul statt, bei dem sich die Partnerländer auf den Operationsplan für 2011 verständigten und 11 Organisationen die Partnerschaft unterschrieben. Dies ist ein positives Signal für eine langfristige regionale Zusammenarbeit.