Nachhaltiges regionales Wirtschaftswachstum und Investitionen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Programm für nachhaltiges, regionales Wirtschaftswachstum und Investitionen
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Indonesien
Politischer Träger: Badan Perencanaan Pembangunan Nasional (BAPPENAS) – Ministerium für Nationale Entwicklungsplanung
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2017

Training: Um die breitenwirksame Wirtschaftsentwicklung Indonesiens nachhaltig zu fördern, hat das Vorhaben einen starken Fokus auf Aus- und Fortbildung gesetzt.

Ausgangssituation

Indonesien ist eine der dominierenden Volkswirtschaften Südostasiens, welche seit Jahren robuste Wachstumsraten verzeichnet. Der wirtschaftliche Aufschwung kommt jedoch nicht allen Sektoren und nicht allen Regionen Indonesiens und somit nicht allen Bevölkerungsschichten gleichermaßen zugute. Mangelnde Wettbewerbsfähigkeit sowie Qualitäts- und Produktivitätsdefizite führen dazu, dass trotz relativ hoher Wachstumsraten die Ungleichheit zunimmt. In vielen Sektoren geht wirtschaftliche Entwicklung zudem mit negativen Auswirkungen auf die Umwelt einher.

Die indonesische Regierung hat diese Probleme erkannt und eine Reihe übergeordneter Sektoren ausgewählt, deren Entwicklung sie in den kommenden Jahren fördern will; dazu zählen unter anderen die landwirtschaftliche Entwicklung und Entwicklung des nationalen Tourismus. Bedingt durch die guten Wachstumschancen und Marktpotentiale für Unternehmen in diesen Wirtschaftszweigen, kann neben dem Staat auch die Privatwirtschaft einen Beitrag zur Entwicklung leisten. Um in diesen Sektoren nachhaltige Entwicklung und Breitenwirksamkeit zu erreichen, sind somit gemeinsame Anstrengungen aller zuständigen Ministerien und Institutionen, sowie die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft notwendig.

Ziel

Die Wettbewerbsfähigkeit von Kleinbauern und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in ausgewählten Regionen und Sektoren ist erhöht, arme Bevölkerungsschichten profitieren in stärkerem Maße von Indonesiens wirtschaftlicher Entwicklung und die Entwicklung ist stärker auf ökologische Nachhaltigkeit ausgerichtet.

Pfefferbauer Ady Yono: Das Vorhaben stärkt Kleinbauern, indem es sie mit Unternehmen der Privatwirtschaft vernetzt und Trainings zur Qualitätsverbesserung abhält. Fotograf: GIZ / Katharina Mengede

Vorgehensweise

Das Vorhaben ist in zwei Regionen und zwei Sektoren tätig: In West-Kalimantan arbeitet es an landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten; in West-Nusa-Tenggara fokussiert sich das Vorhaben auf den Bereich Tourismus. Übergreifend über beide Regionen liegt der Schwerpunkt des Programms darauf, die Fähigkeiten und das Know-how von Kleinbauern und kleinen und mittleren Unternehmen zu fördern. Das Vorhaben unterstützt sie dabei, sich stärker an Märkte anzubinden, in Lieferketten einzubinden und die ökologische Nachhaltigkeit innerhalb der Lieferketten zu fördern.

Wesentlich ist dabei die Kooperation mit privaten Unternehmen. Die Unternehmen agieren einerseits als Partner, die dafür sorgen, Kleinbauern sowie kleine und mittlere Unternehmen direkt an den Markt anzubinden. Durch zusätzliche Investitionen, Innovationen und Technologien tragen sie auch zu einer nachhaltigen Entwicklung der Sektoren bei. Das Vorhaben arbeitet eng mit seinen politischen Partnern, dem indonesischen Planungsministerium, dem Tourismusministerium, dem Landwirtschaftsministerium sowie weiteren öffentlichen Partnern zusammen. Gemeinsam entwickeln sie Maßnahmen, die zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in anderen Regionen genutzt werden können und einen Beitrag zu Indonesiens lang-fristiger Entwicklungsstrategie leisten.

Wirkungen

Erste Erfolge zeichnen sich bereits in der nachhaltigen Landwirtschaft ab. In regelmäßigen „Farmertrainings“ werden Kleinbauern darüber informiert, wie sie die Produktivität und Qualität ihrer Produkte verbessern können. Insgesamt nehmen 5.000 Bauern aus den Wertschöpfungsketten Pfeffer und Kautschuk an diesen Trainings teil. Die Trainingsmodule hat das Vorhaben entworfen. Hierbei wurde darauf geachtet, dass die Qualitäts- und Quantitätsansprüche der Abnehmer der Produkte berücksichtigt sind. Das stellt den Vertrieb zu angemessenen Preisen sicher.

Weiterhin fördert das Vorhaben den Zusammenschluss der Kleinbauern zu Kooperativen. Diese ermöglichen es den Bauern, geschlossen aufzutreten und verleihen ihnen somit eine bessere Verhandlungsposition beim Austausch mit der der Privatwirtschaft. Gleichzeitig er-möglichen Kooperativen den Absatz größerer Produktmengen, was sowohl für die Bauern als auch für die abnehmenden Unternehmen von Vorteil ist.

Für den Wirtschaftszweig Tourismus hat das Vorhaben in Kooperation mit der regionalen Regierung in West-Nusa-Tenggara einen Masterplan für die nachhaltige Entwicklung des örtlichen Tourismus konzipiert. Hierbei wurde besonderes Augenmerk auf die Einbindung der Interessen der Privatwirtschaft, der Regierung und der Zivilgesellschaft gelegt. Um sicherzustellen, dass diese Akteure ihre Interessen auch bei der Umsetzung des Masterplans diskutieren, wurde außerdem eine „Stakeholderplattform“ etabliert, welche regelmäßige Treffen vorsieht.

Darüber hinaus gelang es dem Vorhaben, Partnerschaften mit Unternehmen der Tourismusbranche zu schließen. Gemeinsam mit namenhaften Reiseveranstaltern wurden grüne und nachhaltige Tourismusprodukte entwickelt, welche der zunehmenden Nachfrage nach „Ökotourismus“ gerecht werden. Damit konnten 100 kleine und mittlere Unternehmen vor Ort in die Wertschöpfungskette eingebunden werden.

Das Tourismusministerium begleitet sämtliche Aktivitäten des Vorhabens. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus der gemeinsamen Arbeit nutzt es als Grundlage für die Entwicklung eines nationalen Standards für nachhaltigen Tourismus. Der Standard wurde in der Zwischenzeit auf den Weg gebracht.

Green Tourism Village: Mit den Green Tourism Villages unterstützt das Vorhaben die Einbin-dung der Zivilgesellschaft auf der Insel Lombok in die örtlichen Tourismusaktivitäten. Gleichzeitig ermöglicht es Reiseveranstaltern, der zunehmenden Nachfrage nach