Gesundheitssystemstärkung

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Sektorvorhaben Gesundheitssystemstärkung
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Global
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2017

Ausgangssituation

Den bestmöglichen Gesundheitszustand zu erreichen, ist ein zentrales Menschenrecht und wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltige soziale und wirtschaftliche Entwicklung.

Leistungsfähige Gesundheitssysteme haben dabei eine essenzielle Bedeutung. Ihre Aufgabe ist es, Krankheiten vorzubeugen, im Krankheitsfall adäquate Versorgung bereitzustellen und der gesamten Bevölkerung Zugang zu angemessener, qualitativer und effektiver Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

Aufgrund schwacher Gesundheitssysteme bleibt vielen Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern ausreichender Zugang zu wichtigen Gesundheitsdienstleistungen verwehrt. Vor allem besonders arme Bevölkerungsgruppen werden mangels finanzieller Mittel nicht ausreichend medizinisch versorgt. Durch die Stärkung von Gesundheitssystemen sollen diese Menschen Zugang zu qualitätsgesicherter Gesundheitsversorgung bei finanzieller Absicherung erhalten.

Ziel

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hat sich zum Thema Gesundheitssystemstärkung national und international wirksam positioniert. Sie verankert koordinierte Ansätze zur Stärkung von Gesundheitssystemen in den Partnerländern.

Vorgehensweise

Das Vorhaben Gesundheitssystemstärkung berät das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und andere Bundesressorts, beispielsweise das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), zur Stärkung von Gesundheitssystemen sowie zur globalen Gesundheit.

Die drei Schwerpunkte des Vorhabens sind:

  1. Wirksame nationale und internationale Positionierung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zum Thema Gesundheitssystemstärkung
    • Das Vorhaben unterstützt die Mitarbeit und Mitgliedschaft des BMZ in multilateralen Organisationen, Initiativen und Gremien, zum Beispiel in der International Health Partnership IHP+, der Weltgesundheitsorganisation (WHO), sowie der Health Experts Group der Europäischen Kommission.
    • Das Vorhaben berät das BMZ bei der Umsetzung der von Deutschland und der WHO gemeinsam initiierten Roadmap „Healthy Systems – Healthy Lives“. Ziel der Roadmap ist es, die internationale Unterstützung der Partnerländer zur Stärkung ihrer Gesundheitssysteme zu verbessern und zu koordinieren.
  2. Umsetzung politisch aktueller Themen und innovativer Ansätze
    • Das Vorhaben entwickelt innovative Ansätze zu neuen globalen Herausforderungen, beispielsweise zu Antibiotikaresistenzen, vernachlässigten Tropenkrankheiten, nichtübertragbaren Krankheiten, E-Health, Gesundheitssystemen innerhalb fragiler Staatlichkeit und anderen.
  3. Länderberatung zur Umsetzung, Bewertung und Dokumentation von Maßnahmen zur Gesundheitssystemstärkung
    • Durch die Beratung von Gesundheitsprogrammen der deutschen technischen Zusammenarbeit in den Kooperationsländern und durch Maßnahmen zum Aufbau von Kompetenzen, Ressourcen und Leistungsfähigkeit, werden die Gesundheitssysteme vor Ort gestärkt und befähigt, auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren.

Das Vorhaben unterstützt zudem deutsche Partnerländer dabei, private Akteure zur Stärkung von Gesundheitssystemen einzubinden und arbeitet eng mit der deutschen und europäischen Gesundheitswirtschaft zusammen.

Wirkungen

Die Stärkung von Gesundheitssystemen trägt zur Verringerung von Krankheitslast und Sterblichkeit in der Bevölkerung bei. Ein wirksames, wirtschaftliches und sozial gerechtes Gesundheitssystem leistet indirekt einen Beitrag zu verbesserter Lebensqualität, Armutsbekämpfung, Konfliktprävention und sozialer Stabilität. Das Vorhaben unterstützt international fachliche und politische Dialoge, zum Beispiel innerhalb des G7-Prozess oder im Prozess zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Die fachliche Prozessbegleitung von Initiativen, wie der Roadmap „Healthy Systems – Healthy Lives“ oder der Transformation von IHP+, werden genutzt, um das Thema Gesundheitssystemstärkung prominent zu verankern.Das Vorhaben unterstützt die Umsetzung des BMZ Sonderprogramms „Gesundheit in Afrika“ und war maßgeblich an der Formulierung des Orientierungsrahmens für die „Ausbildungsoffensive für Gesundheitsfachkräfte“ beteiligt. Die Ausbildungsoffensive will weitere Maßnahmen zur Qualifizierung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Gesundheitsfachkräften forcieren.

Das Vorhaben hat die Prüfung des neuen Regionalvorhabens zur Unterstützung bei der Pandemieprävention in West- und Ostafrika mitvorbereitet und durchgeführt. Das Regionalprogramm „Gesundheit in Zentralasien“ wurde bei der Entwicklung und Evaluierung eines Blended-Learning-Kurses zu „Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte“ fachlich unterstützt.

Durch Beratung und unterstützende Maßnahmen vor Ort konnten Projekte in den von Ebola betroffenen Staaten Guinea, Sierra Leone und Liberia kurzfristig auf die neue Situation ausgerichtet und angepasst werden.

Das beim Vorhaben angesiedelte Epidemie-Präventionsteam (SEEG) hat bei seinem ersten Einsatz im Mai und Juli 2016 die Lassafieber-Diagnostik in Togo aufgebaut. Lassa ähnelt dem Ebola-Virus und war im März im Land aufgetreten. Um eine großflächige Verbreitung zu verhindern ist es wichtig, künftige Verdachtsfälle so schnell wie möglich zu überprüfen. Im Auftrag des BMZ haben vier Expertinnen und Experten von Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM), Robert-Koch-Institut (RKI) und GIZ das togoische Labor mit dem nötigen Equipment ausgestattet und das Personal trainiert.

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