Ausgangssituation
Bildung ist ein Menschenrecht – und Hebel für nachhaltige Entwicklung: Eine gut ausgebildete Bevölkerung ist Basis für Armutsbekämpfung, langfristiges Wirtschaftswachstum und gesellschaftliche Entwicklung. Bildung wirkt sich positiv auf die Gesundheit von Familien aus, stärkt die Rolle der Frau und ermöglicht gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe.
In den letzten Jahrzehnten konnten weltweit Erfolge in der internationalen Bildungszusammenarbeit erzielt werden. Trotzdem bleibt der mangelnde Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung eine drängende Herausforderung, und zwar entlang der gesamten Bildungskette.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) verfolgt einen ganzheitlichen Bildungsansatz, der alle Bildungsbereiche und -formen einbezieht und fördert: frühkindliche Bildung, Primarschulbildung, Sekundarschulbildung, berufliche Bildung, Hochschulbildung und Erwachsenenbildung sowie formale und non-formale Bildung. Dieser Ansatz entspricht dem in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verankerten Konzept des lebenslangen Lernens.
Über Beiträge, die mehrere Staaten betreffen, sowie in ausgewählten Kooperationsländern unterstützt das BMZ die Umsetzung des internationalen Bildungszieles (Sustainable Development Goal 4, SDG 4): „Für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherstellen sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen fördern“.
Ziel
Das BMZ und die deutsche Entwicklungszusammenarbeit (EZ) leisten einen Beitrag zum Bildungsziel der Agenda 2030.
Vorgehensweise
Das überregionale Vorhaben (Sektorvorhaben) berät und unterstützt das Bildungsreferat des BMZ bei der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und insbesondere des SDG 4. Dazu trägt das Vorhaben zu Strategien, Methoden und Ansätzen des BMZ im gesamten Bildungswesen bei, mit Ausnahme der beruflichen Bildung. Es berät das BMZ dabei, innovative Bildungsthemen zu identifizieren und eine Vorreiterrolle für die deutsche EZ im internationalen Politikbereich zu übernehmen.
Das Vorhaben erstellt Arbeits- und Strategiepapiere durch Umfeldbeobachtungen und Kommentierungen und entwickelt zudem grundlegende Konzepte. Diese werden in den globalen Diskurs eingebracht, vor allem in der mehrstaatlichen Zusammenarbeit. Dazu unternimmt das Vorhaben Kontaktpflege, fachlichen Austausch und Vernetzung des BMZ mit relevanten Beteiligten im Bildungsbereich.
Zu den zentralen Umsetzungspartnern zählen die Globale Bildungspartnerschaft (GPE), der Education Cannot Wait Fund (ECW), die Global Partnership for Gender Equality in the Digital Age (EQUALS), die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) und die Deutsche UNESCO-Kommission, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), die Europäische Kommission und verschiedene staatliche Geber. Zudem berät das Vorhaben interessierte Hochschulbildungs- und Wissenschaftsinstitutionen und baut eine Servicestelle des BMZ auf.
Schwerpunkte des Vorhabens sind die Querschnittsthemen Digitalisierung, Flucht und Krisen, Umwelt sowie Gleichberechtigung der Geschlechter.
Stand: Oktober 2020