Integration erneuerbarer Energien in das indische Stromnetz (I-RE)
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Integration erneuerbarer Energien in das indische Stromnetz (I-RE)
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
Land: Indien
Politischer Träger: Ministerium für neue und erneuerbare Energien (Ministry of New and Renewable Energy – MNRE), die indische Zentralregierung
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2020
Ausgangssituation
Angesichts des immer weiter steigenden Strombedarfs auf der einen Seite und der zur Neige gehenden Reserven an fossilen Brennstoffen auf der anderen Seite benötigt Indien einen intelligenten Ansatz für die Erweiterung seines Stromnetzes, um eine zuverlässige Stromversorgung für alle Verbraucher sicherstellen zu können. So hat die indische Zentralregierung das Ziel für den Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2022 auf 175 Gigawatt angehoben und erforscht das technische und wirtschaftliche Potenzial, das sich aus den erneuerbaren Energien ergibt.
Einen wesentlichen Schwerpunkt bilden dabei Photovoltaikanlagen auf Gebäudedächern, denn diese bieten eine große Chance: Sie tragen zu einer klimaneutralen Energieversorgung bei und ermöglichen zudem die Stromerzeugung im urbanen Raum. Doch bei der Einbindung der Aufdach-Photovoltaikanlagen in das Stromverteilnetz müssen Überlegungen zur Sicherheit, Zuverlässigkeit und Kosteneffizienz angestellt werden. Außerdem sind ökologische und soziale Aspekte wie der Klimaschutz und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu beachten.
Ziel
Bis 2022 sollen die Kapazitäten zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auf 175 Gigawatt gesteigert werden. Im Rahmen des I-RE-Projekts wird die indische Regierung dabei unterstützt, geeignete Maßnahmen zu bestimmen, um dieses Ziel zu erreichen.
Vorgehensweise
Das Projekt untergliedert sich in die folgenden Arbeitsbereiche:
- Unterstützung des indischen Ministeriums für neue und erneuerbare Energien (MNRE) bei der Ausarbeitung von Optionen und Modellen, die einen hohen Anteil an erneuerbaren Energien im Gesamtstrommix ermöglichen.
- Förderung der Einbindung von erneuerbaren Energien, insbesondere von Aufdach-Photovoltaikanlagen, in den Mittel- und Niederspannungsbereich des Stromverteilnetzes.
- Bewusstseinsbildung sowie Initiierung und Fortführung eines Stakeholder-Dialogs über die Entwicklung eines Stromversorgungssystems, dessen Schwerpunkt auf den erneuerbaren Energien liegt.
- Erarbeitung verschiedener Szenarien mit unterschiedlichen Anteilen an erneuerbaren Energien im Gesamtstrommix sowie Bewertung der jeweiligen wirtschaftlichen Folgen.
- Entwicklung von Empfehlungen für die Verbreitung und Förderung von an das Stromnetz angeschlossenen dezentralen Photovoltaikanlagen und Unterbreitung von Vorschlägen zu Mechanismen, mit denen Hindernisse im Betrieb beseitigt werden können.
- Erstellung von Wissensprodukten, die auf den während der Projektdurchführung gewonnenen Erkenntnissen beruhen und zur Verbreitung von Best-Practice-Beispielen eingesetzt werden können, sowie Kapazitätsaufbau im Hinblick auf die Wertschöpfungsketten von Aufdach-Photovoltaikanlagen.
Wirkungen
- Die technischen Herausforderungen bei der Einbindung eines hohen Anteils an dezentral erzeugten erneuerbaren Energien in den Mittel- und Niederspannungsbereich des Stromnetzes sind identifiziert und es wurden geeignete Maßnahmen empfohlen, um diese Herausforderungen anzugehen.
- Es wurde ein technisches und kaufmännisches Geschäftskonzept für die Förderung der Solarenergie ausgearbeitet.
- Bei den relevanten Stakeholdern wurden Kompetenzen aufgebaut, damit die Energielandschaft kontinuierlich an die sich wandelnden Rahmenbedingungen angepasst werden kann.
- Es wurden Empfehlungen für höhere Energiesicherheit, eine zuverlässigere Energieversorgung und mögliche Kosteneinsparungen ausgearbeitet.
Das Gesamtergebnis des Projekts soll die indische Regierung dabei unterstützen, die erneuerbaren Energien zu fördern sowie die Energiesicherheit und die Energieversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten.