Förderung der nachhaltigen ländlichen Wirtschaftsentwicklung

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Nachhaltige ländliche Wirtschaftsenwicklung II (PRODES II)
Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Kolumbien
Politischer Träger: Agencia Presidencial de Cooperación Internacional de Colombia (APC-Colombia)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2019

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Ausgangssituation

Kolumbien bietet nicht nur gute klimatische Bedingungen, sondern verfügt auch über umfangreiche landwirtschaftliche Nutzflächen. Jedoch werden diese Flächen oft für die extensive Weidewirtschaft genutzt oder liegen sogar brach.

Zudem ist der ländliche Raum in großen Teilen von der sonst dynamischen Wirtschaftsentwicklung Kolumbiens abgeschnitten. Denn die potenzielle Wirtschaftskraft größerer Städte als Dienstleister und Absatzzentrum wird kaum wahrgenommen, obwohl diese wichtige Impulse für die Entwicklung des ländlichen Raums vermitteln könnten. Daher sind lokale und regionale Märkte wenig entwickelt.

Auf der anderen Seite sind Kleinproduzenten in der Regel nicht hinreichend organisiert und deshalb kaum in Wirtschaftskreisläufe eingebunden. Denn die Kleinproduzenten können die lokale und regionale Nachfrage kaum bedienen und werden von möglichen Abnehmern daher häufig gar nicht erst in Betracht gezogen. Hinzu kommt, dass für Jugendliche in ihrer Heimatregion Arbeitsperspektiven fehlen. Viele wandern in die Städte ab – zurück bleiben ältere Menschen. Der fehlende Generationswechsel bei den Betrieben und Höfen schwächt langfristig die ländlichen Wirtschaftskreisläufe und wirkt sich auf die Nahrungssicherheit des Landes aus.

Ziel

Eine nachhaltige ländliche Wirtschaftsentwicklung ist in ausgewählten Sektoren und Regionen gestärkt und bezieht wirtschaftlich benachteiligte Bevölkerungsgruppen ein.

Vorgehensweise

Allianzen zwischen lokalen, regionalen und nationalen Akteuren in den Hauptregionen Meta, Norte de Santander und Caquetá zeigen anhand konkreter Beispiele, wie eine grüne und inklusive wirtschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum aussehen kann. Es geht darum, Einkommen und Beschäftigung für benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu steigern und gleichzeitig natürliche Ressourcen schonend zu nutzen. Konkret gehören dazu z.B. Bauernmärkte als Möglichkeit der Direktvermarktung, alternative Produktionsmethoden in Pufferzonen von Naturparks, lokale Ökotourismus-Initiativen und nachhaltige Vieh- sowie Fischzucht.

Um die wirtschaftlichen Perspektiven der Jugendlichen in ländlichen Räumen zu verbessern, arbeitet das Vorhaben mit staatlichen Programmen zur Beschäftigungsförderung und Unternehmensgründung zusammen. Im Vordergrund steht dabei, die Programme stärker an den Bedarfen der Jugendlichen und der Privatwirtschaft auszurichten.

In der derzeitigen Projektphase liegt der Fokus darauf, dass die staatlichen und privatwirtschaftlichen Partner die gemeinsam entwickelten Vorgehensweisen in weiteren Gemeinden der Projektregionen und in anderen Landesteilen umsetzen. Dies bietet auch neue Chancen in der Umsetzung des Friedensvertrags. Denn für die stark vom Konflikt betroffenen Regionen eröffnen sich z.B. durch neue Tourismusziele Einkommensmöglichkeiten.

Wirkung

Einkommen und Beschäftigung steigen: Die Milchproduzent/innen können bspw. durch einfache solare Milchkühlung direkt auf ihren Höfen die Qualität der Milch erhöhen und erhalten dadurch eine bessere Vergütung. In der Obst- und Gemüseproduktion ermöglichen Zertifizierungen, die Herstellern "gute landwirtschaftliche Praktiken" attestieren, nicht nur Preissteigerungen sondern auch langfristige Lieferbeziehungen mit regionalen Abnehmern. An ersten Schritten der Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Produkte beteiligen sich vor allem auch Jugendliche, für die sich dadurch berufliche Perspektiven eröffnen.

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Die seit 2014 in dem Vorgängervorhaben in den drei Projektregionen entwickelten erfolgreichen Ansätze werden von verschiedenen Partnern inzwischen in weiteren Regionen angewandt. Das Umweltministerium richtet in Zusammenarbeit mit den regionalen Umweltbehörden Putumayo und Amazonas weitere „grüne Beratungsstellen“ ein, welche lokale Unternehmen in der Umsetzung ihrer grünen Geschäftsideen unterstützen. Der Verband der Obst- und Gemüsebauern unterstützt Produzent/innen in Santander und César bei Zertifizierung und Vermarktung.

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